Von: mk
Bozen – Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) nimmt laut dessen Vize-Vorsitzenden und Verantwortlichen für den Bereich Handel, Alex Piras, die von der italienischen Regierung geplante Rücknahme der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten mit Wohlwollen zur Kenntnis.
Piras erläutert, die Allianz für den freien Sonntag, deren Mitglied der ASGB ist, hätte bereits seit Jahren die Forderung gegenüber der Politik deponiert, an Sonntagen und Feiertagen den Handel einzuschränken. Es gebe wesentlich mehr Nachteile als Vorteile. „Leidtragende dieser aktuell uneingeschränkten Öffnungszeiten sind in erster Linie die Arbeitnehmer des Sektors und deren Familien. Sonn- und Feiertage sollen weitestgehend dazu dienen, Zeit mit der Familie zu verbringen und sich zu erholen. Für Südtirol ist auch das Vereinsleben von der Sonntagsarbeit betroffen. Diese Phasen der Erholung, der gemeinsamen Unternehmungen und der Ausübung des Ehrenamtes werden von den aktuell angewandten Ladenöffnungszeiten vielfach torpediert. Weiteres zerstört der Handel in der jetzigen Form auch die traditionellen Familienunternehmen und Kleinbetriebe, die sich einerseits die Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen nicht leisten können oder wollen, sich andererseits durch die Konkurrenz der großen Handelsketten verpflichtet fühlen, sich deren Öffnungszeiten anzupassen, mit der Folge, sich zu übernehmen.“
Laut Piras sei es bekannt, dass geschlossene Geschäfte an Sonn- und Feiertagen von den Bürgern nach einer kurzen Eingewöhnungszeit als Selbstverständlichkeit wahrgenommen werden und sich die Handelsumsätze entgegen vieler Befürchtungen nicht verringert hätten. „Die Einkaufsgewohnheiten verlagern sich auf andere Tage, der Konsum bricht wegen rigiderer Öffnungszeiten mit Sicherheit nicht ein. Mitarbeiter und Unternehmen gewinnen aber an Lebensqualität“, erklärt Piras, der an die Öffentlichkeit appelliert, bereits jetzt Sonntage oder Feiertage bewusst als Einkaufstage zu meiden und sich solidarisch mit den vielen Betroffenen zu zeigen, denn das Liberalisierungsgesetz der Regierung Monti 2012 wäre einzig und allein auf die Interessen der lobbystarken Großhändler und Ketten zugeschnitten.
„Wie wir schon in einer Kampagne betont haben: Offene Geschäfte an Sonn- und Feiertagen braucht kein Mensch“, schließt Piras.