Von: luk
Bozen – In der aktuellen Phase der Corona Krise sind nur mehr wenige Dienste aufrechterhalten geblieben. Dazu gehören auch die Postdienste. Die Bedeutung dieser Dienste für Unternehmen, Verleger, Gemeinden, Politik und die Bürger/innen ist letzthin verstärkt zum Ausdruck gekommen. Das schreibt der ASGB in einer Aussendung. Dabei sei die Gefahr für viele Briefträger und Postangestellten bei ihrer Arbeit mit dem Corona Virus angesteckt zu werden, nicht zu unterschätzen, wie jüngst Fälle in Nachbarregionen gezeigt haben. Bereits in der Vergangenheit habe der Sekretär des Bereichs Post im ASGB, Moser Alfred Sebastian, u. a. wiederholt auf die “Unzulänglichkeit von Räumlichkeiten und mangelnde Hygienemaßnahmen” hingewiesen. “Viele Angestellte bleiben weiterhin der Ansteckungsgefahr ausgesetzt, da entsprechende Voraussetzungen zur Vermeidung des Risikos schlichtweg nicht immer gewährleistet sind.”
“Die Wichtigkeit der Postdienste ist auch mit dem Abkommen vom 05.04.2017 zwischen der Autonomen Provinz Bozen und Poste Italiane SpA zum Ausdruck gekommen. Anfang März 2020 wurde von den Medien mitgeteilt, dass dieses Abkommen für ein weiteres Jahr verlängert worden ist und dass entsprechende Geldmittel von der Autonomen Provinz Bozen der Post zur Verfügung gestellt werden.” Moser hat verlangt, dass eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Postangestellten damit einhergehen muss. Seit Jahren beklagen alle Gewerkschaften die Personalsituation bei der Post in Südtirol. Das erwähnte Abkommen habe bislang keine Verbesserung für die Angestellten der Post mit sich gebracht. Für die Briefträger habe sich die Situation sogar verschlechtert, aber auch der Personalmangel in den Postämtern habe sich verschärft.
“Die Angestellten der Post hoffen, dass die politische Vertretung der Arbeitnehmer sich künftig mehr für deren Belange einsetzen möge. Es muss nun darüber gewacht werden, dass in Sachen Personalpolitik Poste Italiane transparente und glaubhafte Entscheidungen trifft. Moser hat bereits in der Vergangenheit den Verantwortlichen gegenüber seine Überzeugung geäußert, dass nach wie vor Personal zu finden sei, wenn entsprechend kommuniziert und informiert wird. Dies hat sich auch bei den befristeten Verträgen gezeigt, die bei gutem Willen oft in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hätten umgewandelt werden können. Man könnte es mit dem Sprichwort sagen, ‘wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe’. Auch derzeit spitzt sich die Personalsituation bei der Post in verschiedenen Landesteilen weiter zu. Die politische Vertretung der Arbeitnehmer ist also konkret gefordert, sich in dieser Hinsicht einzubringen. Wenn die Landesregierung finanzielle Mittel einsetzt, muss damit auch ein Mitspracherecht verbunden sein.” Der ASGB verweist auf die Bedeutung der Postdienstleistungen für die Bürger gerade in dieser Zeit der Corona-Krise. “Die Angestellten sollten sich daher erwarten können, dass deren Anliegen von Medien und Politik in Zukunft mehr beachtet und berücksichtigt werden.”