Von: luk
Bozen – Immer mehr Menschen in Europa zieht es in die Städte. Vor allem Jugendliche verlassen die ländlichen Gebiete. Um dem in Südtirol entgegen zu wirken, hat sich die Handelskammer Bozen gemeinsam mit dem Südtiroler Bauernbund zum Ziel gesetzt, den ländlichen Raum attraktiver zu machen. Zusammen wird die Initiative „Plattform Land“ unterstützt.
„Um der Bedrohung der Abwanderung aus peripheren Gemeinden des Landes entgegenzuwirken, ist es notwendig, die Entwicklungsmöglichkeiten der Wirtschaft besonders in den Tälern zu fördern“, ist der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, überzeugt. Deshalb sollen funktionierende Infrastrukturen und angemessene Dienstleistungen garantiert werden, bestehende Arbeitsplätze im ländlichen Raum aufrechterhalten und neue geschaffen werden. Dabei ist es wichtig, die regionalen Agrarprodukte aufzuwerten und die Landschaft zu schützen. Damit das gelingt, will die Handelskammer helfen, die Synergien zwischen Landwirtschaft und Tourismus effizienter zu nutzen.
Auch die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden muss für die intelligente Entwicklung des ländlichen Raums gefördert werden. Den Gemeinden in den Tälern sollten zudem weitere Aufgaben im Rahmen der Unterstützung und der Bürgernähe zugewiesen werden. Darüber hinaus ist es aus regionalpolitischer Sicht auch wichtig, dass die Güter des täglichen Bedarfs und Dienste, wie zum Beispiel die Post, öffentliche Ämter, Kindergarten oder ärztliche Versorgung flächendeckend angeboten werden. Auch Handwerkbetriebe, Dorfgaststätten und andere gewerbliche Dienste müssen zur positiven Entwicklung des ländlichen Raums mehr unterstützt werden.
Außerdem muss der Erhalt des ländlichen Straßennetzes auch in Zukunft sichergestellt werden. Neben dem Straßennetz müssen auch die digitalen Infrastrukturen (Breitband, LTE) im ländlichen Raum voll ausgebaut werden.
Ziel ist es die Lebensqualität auf dem Land anhand von wirtschafts-, sozialpolitischen und kulturellen Maßnahmen zu verbessern. Dies soll unter anderem durch die Unterstützung von Initiativen erfolgen. Eine dieser Initiativen ist die Aktion „Plattform Land“.
„Die Schwerpunkte dieser Initiative sind im heurigen Jahr die bessere Nutzung von leerstehenden Gebäuden, zukünftige Jobprofile auf dem Land und die Stärkung von lokalen Kreisläufen“, informiert Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbundes.
Mitglieder der „Plattform Land“ sind derzeit neben dem Bauernbund und der Handelskammer Bozen, das Land Südtirol, der Gemeindenverband, der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV), der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh), derUnternehmerverband Südtirol (UVS), die Vereinigung Südtiroler Freiberufler (VSF), der Raiffeisenverband Südtirol, der Katholische Verband der Werktätigen (KVW), der Südtiroler Jugendring (SJR) und der Verband der Seniorenheime (VdS).