Von: mk
Bozen – Die Milchwirtschaft ist grundlegend für den Erhalt der Südtiroler Berglandwirtschaft. Deshalb beobachte man den Milchmarkt sehr genau und nicht ohne Sorge. “Die Südtiroler Sennereigenossenschaften haben sich gemeinsam eine sehr gute Stellung am Markt erarbeitet, weshalb es auch unter schwierigen Marktbedingungen möglich ist, den Auszahlungspreis für die Mitglieder vergleichsweise hoch zu halten”, lobte Landeshauptmann Arno Kompatscher die Vertreter des Sennereiverbandes, stellvertretend für alle Südtiroler Milchbäuerinnen und Milchbauern. Trotz rückgängigen Marktes hätten es die Südtiroler Genossenschaften geschafft den Absatz zu steigern, jedoch bedürfe es weiterer Spezialisierung, um die aktuelle Marktstellung halten zu können, unterstrichen die Vertreter der Südtiroler Milchwirtschaft, angeführt von Sennereiverbandsobmann Joachim Reinalter und Direktorin Annemarie Kaser.
In der aktuellen europäischen Förderperiode 2014-2020 stehen rund 20 Millionen Euro für die Investition in die landwirtschaftlichen Verarbeitungsbetriebe bereit. Die Kleingenossenschaften können weiterhin um Landesförderung ansuchen, ab heuer steht zusätzlich rund eine Million Euro als Ausgleich für Milchtransportkosten zur Verfügung. “Wir sind zuversichtlich, mit diesem Paket einen wichtigen Anstoß geben zu können, um die Verarbeitungsquote und die Wertschöpfung weiter zu steigern”, erklärte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Die zunehmenden Qualitätsansprüche von Verbrauchern und Handel sind für Südtirols Milchwirtschaft Chance und Herausforderung zugleich. Die Vertreter des Sennereiverbandes betonten, dass große Nachfrage für Produkte aus Bio- und Heumilch bestehe. Dabei dürfe man aber nicht vergessen, dass deren Erzeugung oft mit baulichen Investitionen für die landwirtschaftlichen Betriebe verbunden seien, die im Berggebiet oft technisch schwer realisierbar seien, legte Landwirtschaftslandesrat Schuler dar und unterstrich, dass man bei der Förderung der biologischen Landwirtschaft die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfe.
“In diesem Zusammenhang wirksame Anreize und Kooperationsmodelle zu schaffen, ist eine gemeinsame Herausforderung, die auch über unsere Landesgrenzen hinausgeht”, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher, der sich abschließend davon überzeugt zeigte, dass die Zukunft der Berglandwirtschaft nur im Wachstum durch authentische Qualität liegen könne.