Von: luk
Bozen – „Die nördliche Zulaufstrecke wird nicht gleichzeitig mit dem BBT fertiggestellt. Der BBT ist ein Bauwerk für 200 Jahre und wird nicht am ersten Tag im Vollbetrieb sein“, zitiert der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag, Pius Leitner, aus einer Antwort des Landeshauptmannes auf seine Anfrage. “Das politische Versprechen der gleichzeitigen Realisierung des Brennerbasistunnels mit den notwendigen Zulaufstrecken wurde nun endgültig gebrochen.”
Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner hatte bereits in der Vergangenheit mehrmals auf das Problem des ungeklärten Trassenverlaufes für die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel hingewiesen.
“Dies gilt in erster Linie für das Südtiroler Unterland, aber auch für die Strecke in Bayern zwischen Rosenheim und Kiefersfelden. Der Bevölkerung wurde immer versprochen, die Zulaufstrecken gemeinsam mit dem BBT in Betrieb zu nehmen. Angepeilt war stets das Jahr 2026. Die nun bekanntgewordenen Verzögerungen werden sich mindestens bis zum Jahr 2030 hinziehen“, kritisiert Leitner. „Die Freiheitlichen Einwände wurden stets als „Angstmacherei“ abgetan und scheinen heute realistischer als die großspurigen Versprechen der Vergangenheit“, erörtert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Im Unterland gibt es noch immer keine Verständigung auf die zu errichtende Trasse, geschweige denn auf ein Projekt. Es hat den Anschein, dass sich die Politik in Südtirol angesichts der Verzögerung in Bayern nicht gerade beeilt“, unterstreicht Leitner.
“Am 19. Juli 2016 haben Mitglieder des Verkehrsausschusses des EU-Parlaments in Innsbruck die Verwirklichung der nördlichen Zulaufstrecken für den BBT in Bayern bis spätestens 2030 gefordert. Sie mussten große Probleme bei dieser Zulaufstrecke eingestehen. Gleichzeitig gibt es Aussagen diverser Politiker aus Deutschland, dass dieser Zeitpunkt illusorisch sei. Ohne die Zulaufstrecken im Norden und im Süden kann der BBT seine volle Wirksamkeit nicht entfalten. Frei nach Landeshauptmann Kompatscher bleibt zu hoffen, dass sich die Realisierung der Zulaufstrecken nicht über 200 Jahre hinzieht“, hält Leitner abschließend fest.