Von: axa
Bozen – Praxislehrer können ihren Zusatzverdienst auf 50 Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens erhöhen. Vor Kurzem genehmigte der Südtiroler Landtag den entsprechenden Gesetzesartikel. Der Südtiroler Köcheverband SKV hatte sich seit Längerem für die Aufwertung der Praxislehrkräfte stark gemacht.
Die Ausbildung zum Koch steht bei vielen Jugendlichen derzeit hoch im Kurs. Weitaus weniger gefragt war bisher der Beruf des Kochfachlehrers. Dies soll sich nun ändern.
Auf Initiative des Südtiroler Köcheverbands SKV erfolgte ein erster Schritt, um den Beruf aufzuwerten. Kochfachlehrer dürfen ihren Zusatzverdienst auf 50 Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens erhöhen.
Der Landtag genehmigte einen entsprechenden Artikel im Landesgesetz vom 11. Juli 2018, mit dem das Landesgesetz zur Personalordnung des Landes vom 19. Mai 2015 angepasst wurde.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer hatten anlässlich der SKV-Generalversammlung im November vergangenen Jahres zugesichert, den Beruf des Kochfachlehrers aufzuwerten. „Dank dieser Neuerung wird nicht nur der Beruf an sich aufgewertet, sondern auch der direkte Kontakt von Schule und Wirtschaft unterstützt und gefördert. Dies trägt zur Aktualität der Lerninhalte bei“, betont SKV-Präsident Reinhard Steger. Der Praxisunterricht erhalte eine angemessenere Wertschätzung.
Durch die Maßnahme soll folglich nicht nur der Verdienst der Fachlehrer, sondern die Ausbildung insgesamt verbessert werden.
Entscheidend dafür sei, dass die Fachlehrer stets auf dem neuesten Stand sind und somit dem Konzept des lebenslangen Lernens folgen, sagt Steger: „Indem die Kochfachlehrer sich laufend fachlich und inhaltlich weiterentwickeln, erhalten sie jene Anerkennung der Gesellschaft, die für die Schule und die Schüler so wichtig ist.“
Praxislehrkräfte lehren den Jugendlichen jene Fachkompetenzen, die von den Eltern, der Wirtschaft und der Gesellschaft erwartet werden. Sie sind es, die die Begeisterung für den Lehrberuf vermitteln und weitergeben. Für den Wirtschaftsstandort Südtirol sind gut ausgebildete Fachkräfte deshalb unabdingbar.
„Wenn Südtirols Wirtschaft sich weiter entwickeln will, ist entscheidend, dass an den berufsbildenden Schulen topaktuell und zukunftsweisend unterrichtet wird“, unterstreicht Steger.
Der Dank des SKV gelte daher der Landesregierung und insbesondere jenen politischen Vertretern, die das Anliegen des Verbands unterstützt haben.
Neben den verbesserten Bedingungen für die Fachlehrer wurde kürzlich mit Landesrat Achammer ein nächster Schritt diskutiert, um die praktische Ausbildung qualitativ aufzuwerten: Die Gleichstellung des Meisterbriefs mit dem Bachelor, so wie dies im deutschsprachigen Ausland bereits der Fall ist.