Von: luk
Bozen – Der Bozner Tourismusstadtrat Stephan Konder will die Südtiroler Landeshauptstadt zum Mekka für den Fahrrad-Downhill-Sport machen und damit den Tourismus ordentlich ankurbeln. Auch alle anderen Personen, die sich gerne mit dem Fahrrad bewegen, sollen angelockt werden. Auf einer Pressekonferenz hat Konder seine Idee präsentiert.
Fahrrad als Motor für die künftige Stadtentwicklung
Das Fahrrad ist nicht nur ein nachhaltiges Verkehrsmittel, sondern auch eine große Chance für die touristische Entwicklung der Stadt – davon ist Bozens Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Stephan Konder überzeugt, der auch für das Stadtmarketing verantwortlich ist. Das Fahrrad steigere die Attraktivität der Stadt und müsse durch gezielte Investitionen in Infrastruktur und Dienstleistungen ausgebaut werden. Dafür brauche es aber ein Gesamtkonzept, das über das Bild von der “fahrradfreundlichen Stadt” hinausgehe, so Konder. Die Eckpunkte dieses Gesamtkonzepts, das den Namen BikeArenaBZ trägt, wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellt.
“Bozen, die Seilbahnstadt, hat sich in den letzten Jahren auch einen Namen als Fahrradstadt gemacht. Diesen Namen gilt es, in Zukunft noch besser zu etablieren. Zwar ist das Fahrrad mittlerweile fester Bestandteil der Alltagsmobilität, doch als Destination für den Radtourismus und den Radsport sowie als Ziel für Freizeitradfahrer ist Bozen noch zu wenig präsent”, so Konder.
Genau hier setzt das Projekt BikeArenaBZ an. Gemeinsam mit den Agenturen Kohl & Partner und Kyklos wurden in den letzten Monaten umfassende Studien zu den Potenzialen und Perspektiven der Radnutzung für Freizeit, Sport und Tourismus in Bozen gemacht und neue Entwicklungsmöglichkeiten und Markttrends ausgelotet, von denen künftig Impulse für den Tourismussektor ausgehen sollen. Diese sollen vor allem die Aufenthaltshäufigkeit und Aufenthaltsdauer positiv beeinflussen, wovon wiederum auch die Gastronomie und der Handel profitieren könnten. In den nächsten Wochen wird hierzu ein umfassendes Entwicklungskonzept mit konkreten kurz- und mittelfristigen Maßnahmen ausgearbeitet.
Bozen gehört italienweit zu den Städten mit den meisten Fahrradwegen. Die Stadt verfügt über eine BMX-Anlage und technisch anspruchsvolle Downhill-Strecken in Kohlern, die derzeit jedoch nicht als solche ausgewiesen sind. Dieses Problem müsse in der nächsten Zeit einer Lösung zugeführt werden. Statt auf eine Mischnutzung solle auf eine ausschließliche Nutzung gesetzt werden. Außerdem liegt Bozen an der Via Claudia Augusta und am Etschradweg. Diese beiden Wege gehören zu den beliebtesten Radstrecken in Südtirol, die in Zukunft noch mehr Radtouristen und Freizeitfahrer anziehen werden. Aber auch das Überetsch mit seinen Seen, das Unterland und das Burggrafenamt sind von Bozen aus gut erreichbar. Und auch wer mit dem Rad vom Brenner an den Gardasee fährt, kommt an Bozen ebenfalls nicht vorbei.
Zwei neue Seilbahnverbindungen
Um die Landeshauptstadt für Radfahrer für den Radtourismus und für Freizeitfahrer noch attraktiver zu machen, setzt Stadtrat Konder auch auf zwei neue Seilbahnverbindungen, von denen eine das Stadtzentrum (Verdiplatz) mit dem Virgl und Kohlern und die andere den südlichen Stadtrand mit dem Kaiserberg verbinden soll. Beide Orte sind optimale Ausgangspunkte für Familienausflüge mit dem Fahrrad. Auf dem Kaiserberg soll überdies ein Pumptrack, ein Übungsgelände für Radbegeisterte mit Steilkurven, Wellen, Stegen und Hängebrücken, entstehen.
“Als Lifestyle-Objekt ist das Fahrrad auch ein Magnet für neue Veranstaltungen und Radsportevents. Das Fahrrad bietet eine Fülle an Möglichkeiten”, so Stephan Konder. “Durch das Bike-Arena-Konzept erhält Bozen die Chance auf eine nachhaltige und tragfähige touristische Entwicklung, auf eine bessere Lebensqualität und auf den Ausbau der Radinfrastruktur in der Stadt und darüber hinaus.”
Erste konkrete Studienergebnisse werden voraussichtlich im September vorgestellt.