Von: luk
Bozen – Seit Langem spricht sich die Südtiroler HochschülerInnenschaft gegen das Konzept des „Click-Day“ aus. Dieses sieht vor, dass an einem bestimmten Tag im Jahr die Heimplätze über ein Verfahren vergeben werden, bei dem die Geschwindigkeit des Clickens ausschlaggebend für den Erhalt eines Heimplatzes ist. Die sh.asus kritisiert dieses Modell und fordert, dass primär soziale Kriterien für die Heimplatzvergabe berücksichtigt werden. „Das ist uns ein großes Anliegen. Aus diesem Grund haben wir es auch bei unseren Treffen mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer in den letzten Wochen angesprochen“, so SH-Vize Alexander von Walther.
Neue grundsätzliche Ausrichtung beschlossen
Nun hat sich der Landesbeirat für das Recht auf Hochschulbildung die von der sh.asus eingebrachte Position zu eigen gemacht: Weg vom Click-Day, hin zu sozialer Gerechtigkeit beim Zugang zu Plätzen in Studierendenheimen. Julian Nikolaus Rensi, ehemaliger Vorsitzender der sh.asus und Delegierter im Landesbeirat sagt dazu: „Dank der solidarischen Zustimmung fast aller übrigen im Beirat vertretenen hochschulpolitischen Akteur*innen können wir ein positives Signal an die Studierenden senden: Der Landesbeirat nimmt ihren Unmut ernst und empfiehlt der Politik, den Click-Day möglichst rasch durch ein sozial gerechtes System zu ersetzen.“ Benedikter abschließend: „Nun ist die Politik gefordert, sich an dieser Empfehlung des Landesbeirats zu orientieren und den Click-Day effektiv abzuschaffen.“ Man sehe aber bereits jetzt, dass die Notwendigkeit einer solchen Veränderung auch bei den politisch Zuständigen erkannt wurde. Die Erwartung ist, dass es 2024 keinen Click-Day mehr geben wird.
Leistbarer Wohnraum: Für alle Studierenden eine Kernfrage
Vor dem Hintergrund des Austauschs mit Landeshauptmann und Landesrat und der Debatte im Landesbeirat ist die sh.asus zuversichtlich, dass der Click-Day tatsächlich der Vergangenheit angehören wird. Zumal nicht nur die HochschülerInnenschaft sich für eine sozial gerechte Heimplatzvergabe ausgesprochen hat; auch die Bewegung MUA forderte dies etwa ebenso. Für die Zukunft stelle sich aber zusätzlich die Frage, so die sh.asus, wie soziale Fairness auch im Zugang zu von Privaten errichteten Heimen garantiert werden kann, deren Zimmer auf dem „freien Markt“ für voraussichtlich viel Geld verfügbar sein werden, und für die die bestehenden bzw. künftigen Regeln – also auch das besagte soziale Kriterium – nicht greifen. Eine Chancen-Ungleichheit zwischen den Studierenden sei da nicht lange tragbar, so deren Vertretung, und es gelte, in enger Zusammenarbeit mit den Partnern im Hochschulbeirat, hier Lösungen zu finden. Immerhin stünden in Bozen einige solcher Projekte im Raum. Zunächst müsse man aber auf die Verteilung der bestehenden Heimplätze achten und hier sei durch die bei nur einer Enthaltung angenommene Empfehlung des Landesbeirates ein großer Schritt in die richtige Richtung erfolgt, heißt es abschließend.