Von: luk
Bozen – Im Zuge der Veröffentlichung der Maßnahmen, welche das Dekret „Cura Italia“ enthält und der damit verbundenen Investitionen von 25 Milliarden Euro, war der ASGB voll des Lobes für die italienische Regierung. Dass es noch bessergeht, beweisen unsere Nachbarn.
Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, meint dazu: „Bereits 25 Milliarden Euro sind unvorstellbare Summen. Aber ob die ausreichen, den Einfluss der Coronavirus-Epidemie auf die Wirtschaft abzuschwächen? Nur so kann ich mir erklären, dass die österreichische Bundesregierung 38 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Auswirkungen des Virus zweckbindet. Wenn man diese Summe durch die Einwohnerzahl Österreichs (ca. acht Millionen) teilt und die pro-Kopf Spesen auf die Einwohnerzahl Italiens aufrechnet, dann müsste Italien ein Rettungspaket von ca. 285 Milliarden Euro schnüren. Damit nicht genug: auch Spanien, ein Land welches ca. ein Viertel weniger Einwohner als Italien hat, mobilisiert die Summe von 200 Milliarden Euro, um Wirtschaft und Arbeitnehmer zu unterstützen.“
Der ASGB-Chef befürchtet angesichts der Maßnahmen, die andere Länder zur Bekämpfung der Krise treffen, langfristige Wettbewerbsnachteile. Das größte Problem dabei sei, dass Südtirol trotz Sonderautonomie an der Wirtschaft Italiens hänge und schlechtestenfalls mit in eine Rezession getrieben würde.
„Viele Experten prognostizieren höhere ökonomische Einbußen als während der Finanzkrise ab 2008. Dies wäre katastrophal für die Wirtschaftsleistung Europas. Gegensteuern kann man dann eigentlich nur mit Maßnahmen, welche die Einkommen unterstützen, um zu verhindern, dass die Nachfrage gegenüber Produkten und Dienstleistungen nicht sinkt. Wenn die Bevölkerung aus Angst anfängt, Geld zu horten, dann fehlt dieses dem Wirtschaftskreislauf. Nicht umsonst plant die USA, Millionen von Haushalten einen Scheck von 1.000 Dollar zu geben und insgesamt 1,2 Billionen Dollar in die Abfederung der Krise zu investieren“, so Tschenett.
Der ASGB unterstützt das Land Südtirol in jeglicher Hinsicht, lokale Maßnahmenpakete auf den Weg zu bringen, welche die Auswirkungen der Krise abfedern.