Von: ao
Bozen – Einen Aperitif der ganz anderen, aber inspirierenden Art fand am Krampustag in der NOIsteria in Bozen statt. In Form einer Art Speed Dating konnten Unternehmer und Privatpersonen Wissenswertes über Crowdfunding erfahren.
Das Ziel von Crowdfunding liegt klar auf der Hand: Leute für eine Idee zu begeistern und sie zu motivieren, Geld dafür zu investieren. Wie man konkret vorgeht und was benötigt wird, um eine Crowdfunding-Kampagne zu starten, haben vor wenigen Tagen sieben Südtiroler Betriebe einem großen Publikum erzählt. „Um sein Produkt bekannt zu machen, ist ein cooles Video erforderlich, tolle Produktfotos und die Bereitschaft, Energie in das Projekt zu stecken. Die Geldgeber erhalten als Gegenleistung als erste das fertige Produkt, zumeist zum Vorteilspreis“, betonten die bisherigen Crowdfunding- Projektteilnehmer.
So hat beispielsweise die Brixner Jungdesignerin Jasmin Castagnaro ihre erste Lampenserie über Crowdfunding finanziert. Im Rahmen einer Kampagne hat sie Bestellungen gesammelt und hat einen Gesamtbestellwert von über 10.000 Euro erreicht. Sie hat damit die Bestätigung erhalten, dass am Markt Nachfrage für das Produkt besteht und wird nun mit dem marktreifen Entwicklungsprozess beginnen.
Dem Beispiel von Castagnaro sind bereits zwölf weitere Südtiroler Betriebe aus dem Bereich Handwerk, Landwirtschaft, Film und Kultur und Soziales gefolgt. Auf der Plattform Crowdfunding Südtirol konnten sie insgesamt über 110.000 Euro für ihre Vorhaben sammeln. Über 400 Menschen haben sich als Unterstützer beteiligt.
Höhepunkt der Veranstaltung war ein Erfahrungsbericht von Manuel Bruschi, von ZEI – Timeular, welches auf der internationalen Crowdfunding-Plattform Kickstarter über 300.000 für ihre Zeitmanagement-Anwendung gesammelt hat. „Crowdfunding und dessen Vorteile müssen in Südtirol erst noch richtig bekannt werden“, sagte der gebürtige Südtiroler, „das Potential ist auf jeden Fall enorm.“
Dank des EFRE geförderten Projektes CRAUT4SME können nun auch lokale Betriebe Crowdfunding für ihre Ideen nutzen. Eine kürzlich präsentierte Umfrage hat gezeigt, dass das Interesse für die alternative Finanzierungsform auch in Südtirol wächst. Unternehmen können ihre Ideen damit leichter in die Tat umsetzen und erhalten gleichzeitig ein Feedback, ob ihre Idee von den Menschen angenommen wird. Die Geldgeber hingegen haben die Gewissheit, Ideen von Südtiroler Jungunternehmen zu unterstützen. Sie geben Starthilfe und tragen dazu bei, dass die heimische Wirtschaft gestärkt wird.