Idee der Stadterneuerung

Denk’ dir ein neues Bozen-Süd

Montag, 20. März 2017 | 17:06 Uhr

Bozen – Der Kiwanis-Club Bozen hat sich am 16. März mit einer faszinierenden Idee der Stadterneuerung und der Vision von einem kreativen Mittelpunkt von Wirtschaft, Forschung und Kultur im Raum eines von Grund auf erneuerten Stadtteiles „Bozen Süd“ beschäftigt.

Stadtplanung kann auch von unten nach oben angegangen werden am Beispiel Think Tank Süd. Design-Studierende der Uni Bozen, betreut von Prof. Antonino Benincasa, und Architekturstudierende der Uni Innsbruck, betreut von Arch. Dr. Robert M. Veneri, haben unter dem Namen Think Tank Sud gemeinsam ein Projekt zur Aufwertung und Neugestaltung der Industriezone Bozen für das Jahr 2030 entwickelt.

Von der Industriezone zum Möglichkeitsraum

Die Industrien aus dem Faschismus sind zum Großteil verschwunden, der Boden entseucht. Durch den Bauboom des letzten Jahrzehnts sind Überkapazitäten zu günstigen Preisen vorhanden; eine Voraussetzung, dass sich kreative Köpfe ansiedeln können. Damit wird Bozen zu einem neuen Kreativitätszentrum, interethnisch und interkulturell.

Ausgangslage

Das Aufeinandertreffen von zwei Kulturräumen hat schon immer zur Entwicklung und Erneuerung Bozens beigetragen. Menschen in einer Grenzstadt sind den Umgang mit anderen Kulturen gewohnt. Diese Umfeld mach Menschen kreativ und weltoffener. Auch in Umgangs-formen, Esskultur und Lebensweise haben sich die Kulturen befruchtet und leben eine freie Mehrsprachigkeit. Das macht die lebenswerte Stadt Bozen aus, mit ihren 107.000 Einwohnern und ihren 60.000 Zupendlern.

Südtirols Technologiepark NOI fügt sich recht gut in das Gesamtkonzept. er vernetzt Unternehmen, Forscher und Studierende, damit Innovation gedeihen kann. In den Forschungsfeldern Alpine Technology, Green Technology, Food Technology und Automation entstehen schon heute die Ideen von morgen. Ein Gründerzentrum für Start-ups, Arbeitsplätze und Labors, gastronomische und kulturelle Angebote: Auf dem Gelände der ehemaligen Aluminiumfabrik bietet der NOI Techpark Raum zum Arbeiten und zum Leben.

Innovationsprozesse laufen ab wie Naturereignisse: Sie entwickeln sich manchmal schnell und explosionsartig und dann wieder langsam aber stetig. Innovation lässt sich nicht erzwingen. Die ideale Lösung für ein Problem kann einfach und erprobt sein, oder sie kann nach vielen Versuchen entstehen und etwas völlig Neues hervorbringen.

Studierende und Forscher der Eurac und der Universitäten von Innsbruck und Bozen entwickelten Visionen für einen lebendigen und attraktiven Stadtteil. Eine Interessensgruppe mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Jugendkultur haben das mit Begeisterung aufgegriffen: Bozen Süd soll ein Magnet für gut ausgebildete kreative junge Menschen werden, soll Ideenschmiede und geisiges kulturelles Zentrum werden.

Wesentliche Ziele dazu sind: Eine neue Mobilität und Erreichbarkeit für 25.000 Mitarbeiter und 300.000 Messebesucher durch den wiederbelebten Masterplan der Landespolitik. Ein neues Buskonzept in Achterform das den Stadtteil im 5‘ Takt abdeckt und eine neue Bahnstation, dazu die Verlegung der Autobahn in den Berg als Umfahrung.

Grün- und öffentliche Erholungsflächen für Mitarbeiter und Besucher. Ein Freizeitangebot, Treffpunkte nach der Arbeit und Gastronomieangebot. Bozen Süd soll nach Geschäftsschluß keine Geisterstadt, sondern rundum belebt sein.

Die Altstadt mit Museen und Schlössern ist Anziehungspunkt für Kulturtouristen. Bozen Süd soll das kulturelle Spektrum der Stadt mit einem „Kunst-  und Technik- Percorso“ bereichern: Kultur trifft Wirtschaft.

Umsetzung mit vereinten Kräften

Dieses Thema hat auch der Präsident des KC Bozen, Armin Kienzl,  seine Begeisterung für das Projekt erklärt und mit der Riesen-Chance begründet, die durch diesen Pol der Innovation in Südtirol entstehen kann und wird.

Der Ideator Heini Gasser formuliert seine faszinierende Vision etwa so: Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Jugendkultur haben ihre Kräfte bereits gebündelt. Es soll ein Wohlfühlraum entstehen, der zum geistig- kreativen Zentrum Südtirols und der Region Tirol wird.

Mit solch nachhaltiger Stadtentwicklung kann Bozen Süd für die nächste Generation eine soziale überethnische Lieblingsstadt Europas werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen