Von: bba
Bozen – Die Stiftung Südtiroler Sparkasse hat gemeinsam mit der Abteilung Denkmalpflege und dem Hoteliers- und Gastwirteverband wieder zwei herausragende Gastbetriebe ausgezeichnet.
Historischer Gastbetrieb des Jahres in Südtirol 2020 wurde das Hotel Schloss Englar. Der 1980 in ein Hotel adaptierte westliche Flügel von Schloss Englar in Pigenò in St. Michael-Eppan ist laut Jury einer der wertvollsten historischen Gastbetriebe im Überetsch. Es verbindet als Familienbetrieb Wohnen und Arbeiten der Eigentümer mit der qualitätsvollen Unterbringung von Gästen. Besonders unterstrichen wird auch der behutsame und schöne Umbau der Zimmer im Jahr 2015.
Die besondere Auszeichnung erhielt das Berghotel Ladinia in Corvara. Das in den
1930er Jahren erbaute Hotel ist laut Jury ein Gastbetrieb, der Historizität,
Gemeinwohlökonomie und Gemütlichkeit in natürlicher Erneuerung harmonisch und stilvoll präsentiert“.
Der Präsident der Stiftung Sparkasse Konrad Bergmeister gab zu Beginn einen Überblick über die bisherigen Preisträger und betonte, dass auch diesmal wieder
zwei herausragende und unvergleichliche Gastbetriebe ausgezeichnet werden. Er
gratulierte den jeweiligen Besitzern, Graf Johannes und Gräfin Maria Khuen-Belasi
(Hotel Schloss Englar) sowie der Familie Costa (Pächterin und Betreiberin des Ladinia) und Lucia Frigerio (Eigentümerin Berghotel Ladinia). Diese zeige mit Erfolg, wie sich auch in der historischen Hotellerie Entschleunigung, Ökologie, Ökonomie, Vertraulichkeit und Innovation harmonisch verbinden lassen, erklärte Bergmeister.
Der Stiftungspräsident zeigte sich besonders erfreut, dass nach zwölf Wettbewerben nun dem Hotel Garni Schloss Englar die Auszeichnung zugesprochen wurde. Sie würdige zu Recht Tradition, Geschichte und Stil des Ensembles, aber auch die Führung des Gastbetriebes durch die Grafenfamilie Johannes und Maria Khuen-Belasi. Bergmeister: “Möge diese Auszeichnung beitragen, den Kreis der Glücklichen, die auf Schloss Englar einkehren, zu erweitern”.
Die Gemeindereferentin der Gemeinde Eppan Frau Monika Hofer Larcher verbarg ihre Freude nicht, dass Schloss Englar ausgewählt wurde. Die Ehre mehre den
Bekanntheitsgrad von Englar und der Gemeinde Eppan, aber auch den der an Burgen, Ansitzen und Gastbetrieben reichen Gemeinde.
In Vertretung der Direktorin der Abteilung Denkmalpflege Karin Dalla Torre würdigte
Architektin Rosa Sigmund vom Amt für Bau- und Kunstdenkmäler die Bedeutung des
Wettbewerbs in dem Sinne, als er wesentlich zur Sensibilisierung für den Erhalt historischer Bauwerke des Hotel- und Gastgewerbes beiträgt. Das Kultur- und Tourismusland Südtirol brauche die architektonischen Zeugen seiner jahrhundertealten Tourismusgeschichte, da diese, beginnend mit den Hospizen und Herbergen an der Brenner Nord-Süd Route über das Aufkommen des Elitetourismus im 19. Jahrhundert bis zum Beginn des Massentourismus als eine Art von „Migrationsdenkmalen“ Landesgeschichte geschrieben haben, betonte Dalla Torre.
HGV-Präsident Manfred Pinzger verwies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der
historischen Gastbetriebe im regionalen, internationalen und globalen Wettbewerb.
Historische Gastbetriebe, die ihre Traditionen pflegen und weiterentwickeln, hätten
einen unschätzbaren Vorteil und vor allem ein unerreichbares Alleinstellungsmerkmal. Um diese Werte weiterzuführen brauche es jedoch Kompetenz, Sensibilität, und Kreativität.