Von: luk
Bozen – Die Corona-Krise hat auch an Südtirols Schulen die Unterrichtstätigkeit abrupt unterbrochen. Von einem Tag auf den anderen musste sich die Schulwelt auf den Fernunterricht einstellen. Lehrpersonen und Schüler mit ihren Familien waren gefordert, mit ihrer eigenen Ausstattung dem Lehr- und Lerngeschehen zu folgen, wobei sich diese nicht immer als ausreichend erwies. Mehrfach klagten Lehrer oder Eltern über Schwierigkeiten, dem vorgeschlagenen Online-Unterrichtsaktivitäten folgen zu können. So wurde darauf verwiesen, dass in Familien mit mehreren Schulkindern und einem einzigen PC, der Fernunterricht nicht leicht zu organisieren sei, zumal häufig auch noch eines oder gar beide Elternteile die Telearbeit oder das Homeoffice auf ein und demselben Gerät erledigen müssen. Selbst Lehrpersonen haben mehrfach darauf gedrängt, zeitgemäße Software bereitzustellen.
“Die Umstellung an Südtirols Schulen ist zwar gut gelungen und mein Dank geht an alle am Geschehen beteiligten, aber natürlich läuft in dieser Ausnahmesituation nicht immer alles optimal ab”, betont Landesrat Philipp Achammer.
Ein Abkommen, das das Land Südtirol vor einem Jahr mit dem staatlichen Unterrichtsministerium abgeschlossenen hat, kommt nun gerade recht. Es ermöglicht allen Schulen den Zugang zu einer Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Jeder Schule stehen 15.000 Euro für den Kauf digitaler Hilfsmittel, von Computern, Tablets, Hotspots und Plattformen, zur Verfügung. Die drei Bildungslandesräte Philipp Achammer, Daniel Alfreider und Giuliano Vettorato sprechen von einem “hilfreichen Beitrag zur Online-Bildung”.
Mit dem Geld können die Schulen Geräte anschaffen und an Lehrpersonen oder bei Bedarf auch an Schüler ausleihen. Landesrat Achammer betont, dass der Zugang zu Bildung für jede und jeden gleichermaßen gewährleistet sein müsse. “Diese Form der materiellen Unterstützung ist eine wesentliche Grundlage einer chancengerechten Bildung”, sagt Landesrat Achammer, machte aber auch darauf aufmerksam, dass diese Unterstützungsmaßnahme nicht von heute auf morgen realisiert werden könne. “Wir werden aber alles daransetzen, dass die Geräte so zeitnah als möglich zur Verfügung stehen.”
Der italienische Schullandesrat und Landeshauptmannstellvertreter, Giuliano Vettorato, spricht von einer “guten Nachrichten für die italienische Schule und das gesamte Bildungswesen in Südtirol. Auch für die ladinische Schulwelt stellt die Nutzung von Mitteln aus dem ESF einen wichtigen Impuls für digitale Innovationen im Unterricht dar.
“Mehr Mittel für die digitale Innovation in der Schule zur Verfügung zu haben, ist eine große Hilfe”, betont Landesrat Daniel Alfreider, “wir sehen es auch in diesem schwierigen Moment, dass die digitale Welt die Möglichkeiten des Unterrichts von zu Hause aus erweitern kann. Die Digitalisierung des Unterrichts wird nicht nur für das Lehrpersonal, sondern für alle Familien eine wichtige Hilfe sein.”