Von: luk
Bozen – Seit einigen Jahren wird der 1. Oktober als internationaler Tag der Senioren deklariert, an dem in besonderer Weise auf die Situation der älteren Generation aufmerksam gemacht wird.
“Die Altersstudie in Südtirol gibt ein sehr positives Bild über die Zufriedenheit der älteren Menschen. Dank des guten öffentlichen, sozialen Netzes können viele Notsituationen abgefedert werden: sozialer Wohnbau, gesundheitliche Betreuung, Pflegesicherung, finanzielle Sozialhilfe, Hausnotrufdienst. Es gibt viele Möglichkeiten zur Weiterbildung. Die günstigen Angebote des öffentlichenNahverkehrs ermöglichen den älteren Menschen Mobilität und Abwechslung. Die größten Wünsche der Senioren sind, dass die Renten nicht gekürzt werden und dass sie sich noch aktiv in die Gesellschaft einbringen möchten”, so der KVW in einer Aussendung.
Noch nie zuvor im Lauf der Geschichte konnten die Menschen ein so hohes durchschnittliches Lebensalter von 80 bis 85 Jahren erreichen wie heute. Seit 150 Jahren hat sich die Lebenserwartung verdoppelt: durch Verbesserung der Hygiene, durch den hohen Stand der Medizin, durch Vorbeugung und Nachbehandlung, durch das persönliche Bemühen um eine gesunde Ernährung und Lebensweise.
Professor Lothar Seiwert schreibt im Buch „Das neueZeit-Alter“: „Ruhestand ist ein Konzept von gestern. Wenn wir beginnen, die spezifischen Ressourcen des Alters für uns persönlich wie für die Gesellschaft einzusetzen, wird es uns viel besser gehen als es die meisten für möglichhalten. Die besten Jahre kommen erst! Durch eine positive Einstellung zum Älterwerden können wir einen neuen vielfältigen, aktiven und wertvollen Lebensabschnitt für uns gewinnen. Wir können uns mehr Zeit nehmen für das Wesentliche, für Ruhe und Reflexion, für das, was uns Freude bereitet. Ältere Menschen können viel Erfahrung und Wissen weitergeben“.
Spezielle Fähigkeiten älterer Menschen sind: Arbeits- und Berufserfahrung, ein gesunder Hausverstand, Menschenkenntnis, Urteilsfähigkeit, menschliche Reife, Weitsicht, Verantwortungsbewusstsein, Sorge um den Schutz der Umwelt, Sparsamkeit, religiöse Rückbindung u.v.a.
“Die dritte Lebensphase ist eine kostbare Zeit, das eigene Leben selbstbestimmt zu leben und zu genießen. Man soll sich auch eine Tätigkeit suchen, die Freude macht.
Freiwilligenarbeit ist ein Geschenk für die Gemeinschaft, denn es ist nicht alles kaufbar und bezahlbar. Es braucht Menschen, die einspringen, wo Hilfe und Unterstützung nötig sind. Möglichkeiten gibt es genug. Z.B. Kinderbetreuung, Lernhilfen, Begleitdienste, Essen auf Rädern ausfahren, Schülerlotsendienste, Ehrenämterin der Pfarrei, in der Gemeinde oder in Vereinen übernehmen, Hilfen bei bürokratischen Fragen oder bei PC und Internet, Wissen weitergeben und aufschreiben. Es braucht sensible Mitmenschen, die Einsame, Zurückgezogene, Kranke und Trauernde besuchen und aus ihrem seelischen Gefängnis herausholen. In der Teilnahme am Leben und an den Sorgen von anderen erfährt der Mensch tiefste Sinnerfüllung”, so der KVW.