Von: luk
Brixen – Südtirols faire und nachhaltige Textilmesse findet heuer wieder am 9. September in der Trattengasse in Brixen statt. Eine transparente, klimafreundliche Produktion, moderne Designs und Konsumalternativen stehen im Mittelpunkt.
Schauen, tauschen, feilschen und recyceln unter freiem Himmel: Das ist die Ecotex, Südtirols faire und nachhaltige Textilmesse. Mehr als 20 Kleinproduzent*innen und Genossenschaften, denen eine transparente Herstellung am Herzen liegt, präsentieren am 9. September von 9.00 bis 17.00 Uhr in der Trattengasse in Brixen an ihren Marktständen Kleidung, Sneakers, Taschen, Tücher und Haushaltstextilien vom Kissen bis zum tapezierten Stuhl. Vereine und Experten geben ihre Kenntnisse im Flicken, Stricken, Spinnen, Weben und Upcycling weiter. Alle Besucher sind eingeladen etwas aus dem eigenen Kleiderschrank zum Tauschen oder Bedrucken mitzubringen. Highlight ist die Modenschau um 11.00 Uhr, bei der Models aller Generationen ihre persönlichen Lieblingsstücke der Messe präsentieren. Im Fokus steht die Langlebigkeit von qualitativ hochwertigen Kleidungsstücken, die mit viel Liebe, Umweltbewusstsein und unter fairen Arbeitsbedingungen lokal wie global produziert werden. Alle Aussteller und das Rahmenprogramm sind unter www.oew.org/ecotex zu finden.
Organisiert wird die gemeinnützige Veranstaltung heuer zum vierten Mal in Folge von der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt. Verena Dariz erklärt: „Bei der Ecotex ist es uns wichtig, dass es nicht nur ums Kaufen von so vielem wie möglich geht. Man kann hier super shoppen, aber wir bieten den Besucher*innen auch Möglichkeiten an, bereits getragene Kleidung zu tauschen, in der Siebdruckwerkstatt neu zu bedrucken, sich Näh- und Stricktipps zu holen und Altes mit Neuem zu kombinieren.“ Dies entspreche einem zukunftsweisenden Textilkonsum, der Mensch und Klima mitdenkt. „Noch immer beeinflussen kurzlebigen Modetrends, die sich auf billige, ausbeuterische und umweltverschmutzende Produktionsverfahren stützen, unser Kaufverhalten. Das gilt es zu ändern“, so Dariz.
Neben einem vielfältigen Rahmenprogramm, das die OEW heuer mithilfe der Umweltgruppe Kaltern, Fashion For Future, dem Jugenddienst Brixen, der Spinngruppe, dem Netzwerk der Südtiroler Weltläden, Intergas, dem Knit Corner Vintola, dem REX-Material und Dinge, Brigitte Ferdigg, Caterina Marchettini und Grazia Stablum aufgestellt hat, kommen auf der Ecotex deshalb vor allem die Produzent*innen selber zu Wort.
Neu auf der Ecotex ist dieses Jahr zum Beispiel Ignaz Pinzger mit den Sneakers von Gipfelwind. Für ihn sei faire und nachhaltige Kleidung „das um und auf für den Erhalt unseres Planeten.“ Es bedeute für ihn „WENIG-Kaufen und LANGE-Tragen“.
Neu am Stand sind auch Natürlich Goldig, Phrema Design, Alejandra Deaza Silva, Verein renarro, Harasl – die kreative Kiste, Grazia Stablum, Soalmatte und Nuvole di lana.
Zu den inzwischen schon mehrjährig vertreten Marktständen gehört hingegen Gel zun – gelbe Sonne von Textildesignerin Lea Lausch. Sie erklärt: Die ECOTEX ist für mich eine der wenigen Bühnen auf der nachhaltiges, lokales und innovatives Textilhandwerk einen Platz findet, die Besucher zu einem kritischen Denken angeregt werden und ihnen die Möglichkeit geboten wird selbst aktiv zu werden und Neues zu erlernen.“
Auch Textilkünstler Michael Klammsteiner ist mit MICLE schon das vierte Mal dabei. Er betont: „Ich empfinde die Ecotex als augenöffnenden Einblick in die Handwerksbetriebe naturbewusster Künstler.“ Dabei gehe es ihm um Mode, die „Verantwortung übernimmt im hier und jetzt und für mehr Morgen. Auch für die Menschen, die sie herstellen.“
Mit der ECOTEX als führende faire und nachhaltige Textil- und Bekleidungsmesse in Südtirol möchte die OEW so eine Alternative zur Fast Fashion anbieten und zeigen, wie wert- und wirkungsvoll ein bewusster Kleiderkonsum in Zeiten des Klimawandels ist.
Unterstützt wird die Messe heuer von der Gemeinde Brixen, von der Tourismusgenossenschaft Brixen, von der Stiftung Südtiroler Sparkasse, von der Straßenzeitung zebra. in Form einer Medienpartnerschaft und vom Land Südtirol, Amt für Weiterbildung.