Die Fachkonferenz SFScon16 präsentiert viele Ideen zum Thema Nachhaltigkeit

Ein grüneres Südtirol dank freier Software

Freitag, 11. November 2016 | 13:25 Uhr

Bozen – Ein Austausch über Tendenzen und Neuheiten in der Welt des gemeinsamen Programmierens, eine Analyse der Situation der freien Software in Südtirol und die Prämierung von Menschen, die sich besonders für deren Verbreitung eingesetzt haben: Das sind die Ziele der jährlichen Free Software Conference, die heute über die Bühne gegangen ist und von IDM Südtirol organisiert wurde. Im Fokus des Events stand ein Thema, das die gesamte Südtiroler Wirtschaft interessiert: Welchen Beitrag können technologische Innovationen zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten?

Programmierer, Software-Entwickler und kreative Geister aus dem gesamten Alpenraum, aber auch Personen, die sich einfach nur für das Thema interessieren, haben sich heute Vormittag bei der 16. Ausgabe der „Free Software Conference“ SFScon in Bozen getroffen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ecosystem ICT & Automation von IDM in Zusammenarbeit mit diversen Partnern: Linux User Group Bolzano Bozen, Stiftung Südtiroler Sparkasse, EFRE, R3-GIS, RIS Raiffeisenverband Südtirol, 1006.org, brandnamic, Davide Montesin, Endian, Made in Cima, Peer, QBUS, SASA und Telmekom. Ziel des Events ist es, über die Neuheiten der freien Software zu berichten – also jener Software, die frei ausgeführt, kopiert, verbreitet, untersucht, geändert und verbessert werden darf.

Freie Software kann auch den Bedürfnissen der Benutzer angepasst werden; das ist nicht nur für Einzelpersonen wichtig, die diese Software nutzen, sondern vor allem auch für die Unternehmen, die im Mittelpunkt der Arbeit von IDM stehen. „Wenn man die eigenen betrieblichen Kompetenzen heranziehen kann, um ein Programm anzupassen, ist das ein großer Vorteil. So kann man sehr viel besser Dienstleister untereinander koordinieren, die an Digitalisierungsprojekten mitarbeiten. So wurden in Südtirol bereits diverse innovative Projekte realisiert, bei denen Free Software benutzt wurde und Personen, Unternehmen und Institutionen mit dem entsprechenden Know-how involviert waren“, sagt Hubert Hofer, Leiter der Abteilung Development von IDM. Dank dem TIS Free Software Center, das jetzt Teil des Ecosystems ICT & Automation ist, seien bereits zahlreiche Kooperationen entstanden und gewachsen, die zum technologischen Wachstum des Wirtschaftsstandorts Südtirol beigetragen haben.

Hauptthema der Free Software Conference war die nachhaltige Entwicklung. Dabei wurden viele Informatiklösungen im Bereich des offenen Programmierens vorgestellt, die Südtirol noch grüner und innovativer machen sollen. Mit dabei waren auch internationale Referenten, wie z.B. Jeremy Dalton, Manager der Plattform “Travel Spirit”, die die gemeinsame Entwicklung von Programmen im Bereich Mobilität unterstützt. Er zeigte auf, welche Rolle freie Software und eine gemeinsame Nutzung von Daten bei der Innovation des Transportsektors spielt. Simon Phipps, vormaliger Präsident der Organisation “Open Source Initiative”, die frei änderbare Software bewirbt, erklärte, warum man bei solchen Projekten bereits im Vorfeld die finanzielle und rechtliche Seite gut durchdenken sollte.

Ein weiteres wichtiges Themenfeld war die Anerkennung des Südtiroler Know-how und Engagements in diesem Bereich, der das Event ebenfalls Raum widmete. So konnten die Linux-User ihre fachlichen Kenntnisse im Rahmen eines Tests überprüfen und mit einem Zertifikat attestieren lassen. Zudem wurde der Gewinner des diesjährigen Free Software Awards bekanntgegeben: Die Linux User Group Bozen hat den Preis Patrick Ohnewein zuerkannt, der seit Jahren kontinuierlich für das Wachstum und die Bewerbung von Free Software in Südtirol arbeitet.

Von: luk

Bezirk: Bozen