Von: mk
Bozen – Ein spannender Thriller, in dem die Camorra mitmischt, Lassie auf der Suche nach neuen Abenteuern, eine Neuauflage des Kinderbuchklassikers „Das fliegende Klassenzimmer“, eine Doku und ein Kurzfilm – das ist die reiche Bilanz des Südtiroler Drehsommers 2022. Bei allen Sets waren lokale Filmschaffende involviert, darunter die Schauspielerinnen Gerti Drassl und Katia Fellin in tragenden Rollen in „Der Gejagte“ oder die Bozner Albolina Film, die bei den drei Langfilmprojekten für die Serviceproduktion zuständig war. Diese drei Produktionen haben zudem nach den Green-Shooting-Kriterien des Landes gedreht. Alle fünf Filmprojekte wurden vom Südtiroler Filmfonds gefördert und von IDM Südtirol begleitet.
„Die drei Filme, die diesen Sommer in Südtirol umgesetzt wurden, sind allesamt Produktionen von internationaler Reichweite und mit hochkarätigem Cast, unter anderem mit Tobias Moretti, Hannah Herzsprung und Katharina Schüttler“, freut sich Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM. „Ganz besonders freut mich aber, dass auch bei diesen Drehs wieder Südtiroler Filmfachkräfte stark mit eingebunden waren – mit den beiden Schauspielerinnen Gerti Drassl und Katia Fellin nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera.“
Eingesetzt wurden die beiden Darstellerinnen in der Fortsetzung des erfolgreichen TV-Mehrteilers „Im Netz der Camorra“, die wieder zu großen Teilen in Südtirol angesiedelt war. Wurde der Winzer Matteo DeCanin (Tobias Moretti) im ersten Teil von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt, verletzt er in „Der Gejagte“ seine Pflichten als Kronzeuge im Schutzprogramm, um seine von der Camorra entführte Tochter zu finden. Regie führte Rick Ostermann, das Drehbuch stammt aus der Feder von Stefan Brunner. In den Hauptrollen sind neben Tobias Moretti erneut Antonia Moretti als seine Tochter Laura und Harald Windisch als Kommissar Adrin Erlacher zu sehen. 17 der 22 Drehtage gingen in Südtirol über die Bühne, gedreht wurde in Bozen, Terlan und Kaltern, weitere Drehorte lagen in der Region La Spezia (Ligurien). „Der Gejagte“ ist eine Ko-Produktion von good friends Filmproduktion Berlin und Satel Film Wien sowie ServusTV, wo der Mafia-Thriller voraussichtlich noch in diesem Jahr ausgestrahlt wird.
Ein Film für die ganze Familie ist hingegen „Das fliegende Klassenzimmer“, eine moderne Adaption des Kinderbuchklassikers von Erich Kästner. Auch in der neuen Version, bei der der gesamte Außendreh in Südtirol in Glurns und Toblach realisiert wurde, dreht sich alles um die ewige Auseinandersetzung zwischen den Schülern des Internats Kirchberg und den sogenannten „Externen“. „Das fliegende Klassenzimmer“ erzählt die Geschichte von vier Freunden, die diesen Konflikt zusammen meistern. Die Verfilmung des beliebten Kinder- und Jugendbuchs ist mit Tom Schilling, Trystan Pütter und Hannah Herzsprung in den Erwachsenenrollen prominent besetzt sowie mit einer herausragenden Riege von Jungschauspielern und -schauspielerinnen, darunter Leni Deschner, Lovena Börschmann Ziegler und Morten Völlger. Regie führte mit Carolina Hellsgård eine ehemalige Alumna des IDM Script Labs RACCONTI, bei dem sie ein früheres Filmprojekt entwickelt hatte. Gerrit Hermans schrieb das Drehbuch des Films, der von UFA Fiction in Koproduktion mit LEONINE Studios produziert wurde. Kinostart für „Das fliegende Klassenzimmer“ ist 2023.
In die Kategorie „Kinder- und Familienfilm“ fällt auch „Lassie – ein neues Abenteuer“ von Hanno Olderdissen. Das Filmprojekt lässt den legendären Hund wiederaufleben, der auf den Bildschirmen der 50er- bis 70er-Jahre große Erfolge feierte. Dieses Mal muss Lassie gemeinsam mit „Herrl“ Flo und den Pflegekindern von Flos Tante Verbrecher aufspüren, die Rassehunde stehlen, um sie zu versteigern. Die Südtiroler Dreharbeiten für den Film fanden im Ultental, in Kurtinig und entlang der Weinstraße statt, vor der Kamera standen unter anderen die Darsteller und Darstellerinnen Nico Marischka als Flo Maurer, Katharina Schüttler als Cosima Westphal und Justus von Dohnányi als Butler Gerhardt. „Lassie – ein neues Abenteuer“ ist eine Produktion von LCH 2 Film in Koproduktion mit LEONINE Studios, Henning Ferber Filmproduktion und LCH Film. In die Kinosäle soll der Film im Juli 2023 kommen.
Europa und Nairobi sind die beiden wechselnden Schauplätze der Dokumentation „Jump out“ der ZeLIG-Absolventin Nika Saravanja. Europa repräsentiert dabei die Gegenwart, und Afrika zeigt die Vergangenheit und die Hintergrundgeschichte des Protagonisten Steve. Er und seine drei Freunde, die aus einem der ärmsten Viertel Nairobis stammen, hoffen durch ihr Akrobatik-Training eines Tages ihrer tristen Situation entrinnen zu können. Für die Produktion der Playtime Films aus Brüssel wurde Ende September am Waltherplatz in Bozen gedreht. Das Bozner Lido war hingegen Schauplatz für den Kurzfilm „Bordovasca“ des in Südtirol lebenden Regisseurs Giuseppe Zampella. Er wurde von der Cooperativa 19 Società Cooperativa aus Bozen in Koproduktion mit der Sayonara Srl aus Bologna produziert. Der Plot: Ein siebenjähriges Mädchen spielt vergnügt mit ihrem Vater im Wasser, wenige Meter entfernt sonnt sich die Mutter. Doch in der Hitze des Spiels wird daraus ein blutiges Chaos.