Von: luk
Bozen – Den Ungleichheiten entgegenwirken, Arbeitsbedingungen verbessern und in wichtigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen und im Wohnbau einiges weiterbringen, das sind wichtige Ziele des SGBCISL für 2020. Dies angesichts eines Arbeitsmarktes, der immer prekärer wird, und vieler Arbeitnehmer, deren Einkommen mit den hohen Lebenshaltungskosten nicht mithalten. Der SGBCISL setzt dafür auf eine Reihe von Vorschlägen und Themen: mehr lokalen Zusatzverträge, Ausbau der wohlfahrtsstaatlichen Zusatzleistungen, leistbares Wohnen. Diese Schwerpunkte des neuen Arbeitsjahres hat das Landessekretariat des SGBCISL heute bei der traditionellen Pressekonferenz zu Jahresbeginn vorgestellt.
„Das abgelaufene Jahr war alles in allem ein recht gutes, wenn wir das Erreichte berücksichtigen: das sozialpartnerschaftliche Abkommen zur IRAP, mit dem Ziel, die Piratenverträge eindämmen, die Anhebung des Freibetrags beim regionalen IRPEF-Zuschlag auf 35.000 Euro oder die Schaffung des Fonds zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen,“ so Generalsekretär Michele Buonerba. Wichtig sei es nun, auch die branchenübergreifenden Fonds für berufliche Weiterbildung auf lokaler Ebene besser zu regeln. Was den Schutz der Beschäftigten anbelangt, ist die Aufmerksamkeit auch auf die Auftragsvergaben zu legen, gerade in Branchen, in denen der Anteil der Personalkosten am Gesamtauftragswert hoch ist. Dafür müssten die entsprechenden Kontrollmechanismen endlich umgesetzt werden.
„Ein Hauptziel für den SGBCISL ist weiterhin der Abschluss des „Pakts für Südtirol“, ein Rahmenabkommen zwischen Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und dem Land, das den Weg für mehr Zusatzverträge ebnen soll, um auf lokaler Ebene bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zu erzielen“, betonte der stellvertretende Generalsekretär Dieter Mayr. Innerhalb März sollten die Sozialpartner wichtige Schritte hin zur Ausgestaltung und Umsetzung dieses Abkommen machen.
Donatella Califano verwies auf aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen und im Wohnbau, wo es Lösungen brauche, etwa angesichts des Ärztemangels oder für die Problematik des teuren Wohnraums in Südtirol, die über zeitgemäße Gesetze und Regeln angegangen werden könne, vor allem im Bereich des sozialen Wohnbaus.
Schließlich stellte das Landessekretariat einige Zahlen zu den erbrachten Dienstleistungen und zum Mitgliederstand im Jahr 2019 vor. So konnte der SGBCISL im vergangenen Jahr über 54.000 Mitglieder verzeichnen, ein Plus von 3,6 Prozent zu 2018. „Erfreulich ist, dass wir landesweit gut vertreten und laut Mitgliederdaten auch eine relativ junge Gewerkschaft sind“, so Anton von Hartungen. Immerhin ein Fünftel der Mitglieder ist jünger als 36.