Von: luk
Bozen – Die digitale Welt ist in permanentem Wandel: Die Digitalisierung verändert Gesellschaft, Umwelt und Märkte. Für Unternehmen ist es essenziell, sich auf diese Veränderungen einzustellen, um weiterhin erfolgreich agieren zu können. Wie das funktionieren kann, erläuterten renommierte Experten kürzlich beim vierten Digital Business Forum in Bozen.
Rund 200 Teilnehmer, darunter neben etlichen Unternehmern auch Schüler der Wirtschaftsfachoberschule Meran, fanden sich Mitte September bei der nunmehr bereits vierten Auflage des Digital Business Forums im Hotel Four Points by Sheraton in Bozen ein. Beim Event, das vom Südtiroler IT-Unternehmen systems GmbH organisiert wird, treffen sich jährlich Unternehmer sowie Führungskräfte von Südtiroler und norditalienischen Betrieben. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile zu einer der größten dieser Art in Südtirol entwickelt und dient Unternehmen als Informationsplattform in puncto Digitalisierung. Dabei werden nicht nur Zukunftstrends sowie neue Technologien, sondern auch konkrete Lösungen präsentiert. In diesem Jahr stand die Digitalisierungsoffensive im Fokus – und mit ihr die Frage: Wie kann man Digitalisierung von allen Seiten in bestehende Geschäftsprozesse integrieren?
Elektronische Rechnung als prägendes Thema
„Die digitale Welt ist in ständigem Wandel, alles wird immer schneller. Das Digital Business Forum beschäftigt sich mit den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung, welche die zukünftigen Trends sind und wie Unternehmer diese konkret in ihrem täglichen Geschäft nutzen können“, erläutert systems-Geschäftsführer Gustav Rechenmacher. „Dafür holen wir jedes Jahr Top-Referenten nach Bozen, um die anwesenden Unternehmer von deren Know-how profitieren zu lassen. Der diesjährige Andrang hat die Relevanz eines solchen Events erneut bestätigt.“
Ein prägendes Thema ist derzeit die elektronische Rechnung, die ab 1. Jänner 2019 in ganz Italien zur Pflicht wird. Hinzu kommt auch die zwingend notwendige digitale, gesetzeskonforme Archivierung. „Die elektronische Rechnung umfasst nicht nur die Abwicklung des Rechnungsprozesses, sondern ist vielmehr ein gewichtiger Bestandteil der zukünftigen digitalen Transformation und damit der strategischen Entwicklung innerhalb eines Betriebes. Alle Unternehmen müssen sich rechtzeitig darauf einstellen“, erläuterte Lukas Hofer, Experte für die elektronische Rechnung bei der systems GmbH, im Zuge seines Vortrags.
Beleuchtet wurden auch einige Aspekte von Office 365 und die dadurch ermöglichte deutliche Beschleunigung von bestehenden Geschäftsprozessen: Effiziente Verwaltung, schnelle Nutzung und sichere Kontrolle der Informationen stehen dabei im Mittelpunkt.
Top-Referenten fanden sich in Bozen ein
Zu den diesjährigen Top-Referenten, die Einblicke in aktuelle Entwicklungen gaben, zählten u.a. auch Nicola Gabbriellini (Sr. Systems Engineer, Ruckus Networks), Wieland Alge (Digital Evangelist & Security-Experte, MAD) und Diego Zanella (Innovationsstadtrat der Stadtgemeinde Meran). So skizzierte Nicola Gabbriellini, wie Digitalisierung, das „Internet of Things“ und Industrie 4.0 in Zukunft in alle Bereiche unseres Lebens vordringen und unseren Alltag massiv verändern werden. Dabei zeigte er die neuesten Technologien und die zukünftigen Netzwerke sowie deren Anwendungsbereiche auf.
Digitalisierung verändert allerdings nicht nur die Denkweise und die Strukturen in Unternehmen. Auch Städte und Regionen entdecken die Vorteile und Möglichkeiten vernetzter Technologien für sich, vor allem zur Steigerung der Lebensqualität und der Wirtschaftlichkeit. Diego Zanella erörterte, wie die Stadtgemeinde Meran auf intelligente Technologien vertraut und damit sukzessive zur „Smart City“ wird: vom Parkraum- und Verkehrsmanagement über das Beleuchtungssystem bis hin zur Müllabfuhr. „Viele dieser Bereiche sind in Meran schon intelligent steuerbar, dafür haben wir sowohl in puncto Hardware, z.B. im Bereich Wi-Fi oder bei LED-Lampen, als auch bei der Software aufgerüstet. Und unser Weg hat gerade erst begonnen“, so der Meraner Innovationsstadtrat.
Für den kurzweiligen Abschluss des vierten Digital Business Forums sorgte der österreichische IT-Security-Experte Wieland Alge, der schonungslos darlegte, wie die Kehrseite der Digitalisierungsoffensive aussieht. „Schutzgelderpressung läuft heute anders ab als noch vor einigen Jahrzehnten – und die Gefahr geht nicht von nerdigen Hackern, sondern von professionell organisierten, kriminellen Vereinigungen aus“, betonte Alge.
„Das Internet of Everything und die Cloud sind die omnipräsente und notwendige Basis für die digitale Gegenwart und auch die Zukunft geworden. Genauso omnipräsent ist aber die digitale Kriminalität, die sich genau wie wir mit neuen Technologien beschäftigt, um ihre Geschäftsmodelle auf unsere Kosten voranzutreiben.“ Das bedeute eine enorme Herausforderung an die Sorgfalt für alle Unternehmen: IT-Sicherheit müsse daher wie die Digitalisierung selbst Teil jeder Unternehmensstrategie sein.