Von: mk
Bozen – In Südtirol wird erstmals ein Tag der Chancengleichheit begangen. Vorgestellt wurde er heute von Landesrätin Martha Stocker und dem Beirat für Chancengleichheit.
Erster Tag der Chancengleichheit am 16. September in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff: Mit dieser Neuigkeit will der Landesbeirat für Chancengleichheit nahtlos an die Initiativen zum 25-jährigen Jubiläum des Beirates im Vorjahr anknüpfen. Im Oktober 2015 wurde in den Gärten dazu eine Seidenakazie gepflanzt, als Symbol für die vielfältigen Arbeiten der Frauen und für ihren steten Einsatz für gesellschaftliches Wachstum.
Chancengleichheit in Südtirol blüht und gedeiht
Heuer, ein Jahr später, hat der Baum Wurzeln geschlagen und seine ersten Blüten gezeigt und die Landesrätin für Chancengleichheit Martha Stocker zeigte sich über diesen Umstand erfreut: “Die ersten Blüten dieses Baumes stehen für den Erfolg der Initiativen des Landesbeirates, der stetig ausgebaut werden konnte. Denken wir dabei nur an das Gleichstellungsgesetz von 2010, mit dem die Präsenz von Frauen in Südtirols Verwaltungs- und Aufsichtsräten auf ein beachtliches Ausmaß gestiegen ist”, so die Landesrätin. Während vor der Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes zwei bzw. ein Prozent der Gremiumsmitglieder Frauen waren, so sei dieser Prozentsatz im Jahr 2013 durch die Einführung der Drittelquote (Durchführungsbestimmungen LG 3/2012) auf 21 Prozent bei den Verwaltungsräten und 22 Prozent bei den Aufsichtsräten gestiegen. Noch besser sind die aktuellen Zahlen 2016: bei den Verwaltungsräten liegt die Frauenquote derzeit bei 31 Prozent (2015 waren es noch 30 Prozent), bei den Aufsichtsräten sind stolze 35 Prozent Frauen vertreten (2015 33 Prozent).
Blick auf die Welt aus weiblicher Sicht
“Yes, she can – Die Welt aus weiblicher Sicht” ist das Motto des ersten Tages der Chancengleichheit: Mit einem Aktionsstand des Landesbeirates am 16. September in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff wird versucht, die Welt aus weiblicher Sicht darzustellen. Alle Besucherinnen und Besucher erhalten als kleines Präsent ein rotes Armband mit der Aufschrift “Yes, she can”. “Wir wünschen uns, dass dieses Armband auch nach dem Tag der Chancengleichheit getragen wird, es soll die Menschen begleiten und den Blick immer wieder auf Frauenthemen lenken”, motivierte die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer.
Gärten haben im Leben von Frauen schon immer eine besondere Rolle gespielt, darauf wies Franca Toffol, die Vizepräsidentin des Beirates, bei der Pressekonferenz hin und stellte einen direkten Bezug zu Schloss Trauttmansdorff her: “Es gibt zahlreiche Beispiele in der Literatur wie etwa die Werke von Elisabeth von Arnim, welche diese besondere Bindung von Frauen und Gärten darstellen.” Deshalb seien die Gärten von Schloss Trauttmansdorff auch der ideale Austragungsort für den ersten Tag der Chancengleichheit, so Toffol.
Initiativen zum ersten Tag der Chancengleichheit
Die Leiterin der Bereiche Marketing und Unternehmensstrategie der Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Heike Platter, stellte im Rahmen der Pressekonferenz die für den 16. September geplanten Aktionen vor. “Es sind mehrheitlich Frauen, die in den Gärten arbeiten und deshalb sind auch sie es, die sich am Tag der Chancengleichheit aktiv an den einzelnen Initiativen beteiligen und diese auch vorstellen werden”, unterstrich Platter. In einer eigens für diesen Anlass konzipierten Führung “Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff aus weiblicher Sicht – Ein Blick hinter die Kulissen” geben Mitarbeiterinnen der Gärten und des Touriseums an verschiedenen Stationen Einblick in ihre Tätigkeit. Die Führung wird um 10:30 Uhr in deutscher und um 10:45 Uhr in italienischer Sprache angeboten. Bei der botanischen Station “Die Frau in der Blume” auf der Sissi-Terrasse können Besucherinnen und Besucher interaktiv das Weibliche in der Pflanzenwelt erleben. Für die kleinen Besucher wurde eine Malecke eingerichtet, ihre Darstellungen einer weiblichen Superheldin werden für alle Gäste der Gärten zugänglich gemacht.
Am Abend geht das Programm in der Landeshauptstadt weiter, Heide Göttner-Abendroth, die Begründerin der modernen Matriarchatsforschung, wird über Matriarchatspolitik sprechen und ihr neues Buch “Berggöttinnen der Alpen. Matriarchale Landschaftsmythologie in vier Alpenländern” vorstellen. Der Vortrag findet am 16. September um 19.30 Uhr im Festsaal der Gemeinde Bozen, Gumergasse 7, bei freiem Eintritt statt.