Von: luk
Bozen – „Wir müssen unsere Staatsverschuldung eindämmen, nicht weil es Europa von uns verlangt, sondern weil es in erster Linie in unserem Interesse und im Interesse unserer Kinder ist!“. Im Hinblick auf die Einleitung eines möglichen EU-Verfahrens gegen Italien unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea, dass das Problem nicht in Brüssel liegt: „Europa hat keine Schuld daran, dass die italienische Staatsverschuldung 2,3 Milliarden Euro überschritten hat und wir dafür jährlich Zinsen in Höhe von rund 70 Milliarden Euro zahlen.“
Vorrangiges Ziel müsse es sein, unproduktive Ausgaben zu reduzieren, um Mittel für Investitionen in moderne Infrastrukturen und für die Reduzierung der Besteuerung auf Arbeit freizumachen, so der Präsident des Unternehmerverbandes. „Es gibt auf allen Ebenen großen Handlungsspielraum, von den Gemeinden bis hin zum Staat: Abläufe vereinfachen; die Verwaltung schlanker machen; auf eine engere Zusammenarbeit mit den Unternehmen setzen indem dem privaten Sektor mehr Raum und Vertrauen entgegen gebracht wird; die Reformen in den Bereichen Arbeit, Pensionen und öffentliche Vergaben zu Ende bringen“, ist Giudiceandrea überzeugt.
„Wir müssen insbesondere auf Maßnahmen setzen, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Die jüngste Entwicklung Südtirols zeigt, dass Wirtschaftswachstum die Voraussetzung dafür ist, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Sozialleistungen durch höhere öffentliche Einnahmen und nicht durch Verschuldung zu finanzieren. Diesen Weg muss auch Italien gehen. Europa darf nicht als Gegner gesehen werden, sondern als die beste Lösung, um alle Mitgliedsländer wettbewerbsfähiger zu machen.“