Handelskammer Bozen

Event zur Zukunft der Energie

Dienstag, 27. Mai 2025 | 10:37 Uhr

Von: luk

Bozen – Kürzlich informierte die Handelskammer Bozen zur Gegenwart und Zukunft der Energie in Südtirol. Dabei ging es um die Potentiale und Ressourcen des Wirtschaftsfaktors Energie. In den Expertenvorträgen wurden Möglichkeiten aufgezeigt, die sich in Südtirol für eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Erzeugung und Nutzung von Energie bieten. Auch die Meinung der Bevölkerung zur Energiewende war Thema des Events.

„Energie ist der Motor, der die Wirtschaft antreibt. In den kommenden Jahrzehnten wird sich der Stromverbrauch nahezu verdoppeln. Dieser Anstieg hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, von der Ladung der E-Autos über die Anwendung von Künstlicher Intelligenz bis hin zum Zuwachs der Nutzung verschiedenster Elektronikgeräte. Die Diskussion zur Energiegewinnung und -nutzung ist somit brandaktuell, auch da europäische Vorgaben die Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen vorsehen“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner in seinen Grußworten.

„Südtirol ist mit seinem Anteil an Wasserkraft gut aufgestellt – aber das allein reicht nicht. Wir müssen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit gemeinsam denken, neue Technologien nutzen und den Ausstieg aus fossilen Energien vorantreiben. Die Zukunft der Energie ist nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe“, betont Peter Brunner, Landesrat für Natur-, Umwelt-, Klimaschutz und Energie.

In Südtirol werden jährlich 6,8 Terawattstunden (TWh) Strom produziert. 6,6 TWh liefern erneuerbaren Energiequellen und 88 Prozent dieses wertvollen grünen Stroms erzeugen Wasserkraftwerke. Südtirol verbraucht pro Jahr 3,1 TWh Strom. Südtirol exportiert mehr als die Hälfte der Stromproduktion in andere italienische Regionen und leistet damit auch jenseits der Landesgrenzen einen Beitrag zur Energiewende.

Matthias Obrist, Direktor des Südtiroler Energieverbands SEV und seine Mitarbeiterin Silvia Schmiedhofer stellten zu Beginn die Ergebnisse einer Studie vor, die sich mit den Einstellungen der Bevölkerung zur Energiepolitik und zum Ausbau der erneuerbaren Energiequellen befasste. Generaldirektor Luis Amort erörterte die Chancen und Herausforderungen, die sich aus der Energiewende für die Alperia AG ergeben.

Alexandra Troi, Stellvertretende Leiterin des Instituts für erneuerbare Energien von Eurac Research widmete ihr Input der Sanierung von Gebäuden, die ein Baustein der Energiewende darstellt. Eines ihrer Forschungsprojekte befasst sich mit der energetischen Sanierung von historischen Gebäuden. Das Ziel ist, sowohl den Energiebedarf als auch die CO2-Emissionen geringstmöglich zu halten. Denn je geringer der Energiebedarf, desto niedriger ist schließlich auch der Energieverbrauch.

Paul Ablinger, Direktor des Vereins Kleinwasserkraft in Österreich, informierte, dass Wasserkraft das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich ist. Der Verein vertritt die Interessen der Kleinwasserkraftbranche, um für diese erneuerbare Energiequelle ein positives Umfeld zu schaffen. In Österreich gibt es 4.150 Kleinwasserkraftwerke, die jährlich rund sieben TWh Strom produzieren.

Das Event zur Gegenwart und Zukunft der Energie in Südtirol endete mit einer Diskussionsrunde, bei der Fragen aus dem Publikum beantwortet wurden.

Bezirk: Bozen

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