Von: mk
Brixen – Der bestehende Wald in der Industriezone spielt hinsichtlich des Hochwasserschutzes in Brixen keine Rolle. Darauf weist der Raumplaner und Ingena-Geschäftsführer Marco Molon hin.
Ingena hat im Auftrag der Progress Group den Umweltbericht und die hydraulische Studie für die Erweiterung des Unternehmens in der Industriezone erstellt. Bekanntlich möchte Progress den Großteil des bestehenden Waldes in der Industriezone für ein neues Werk nutzen und stellt im Gegenzug auf der anderen Flussseite Erweiterungsflächen für das Biotop Millander Au zur Verfügung.
„Der bestehende Wald in der Industriezone weist keine Überschwemmungsdynamik mehr auf und bringt daher dem Hochwasserschutz nichts. Die Millander Au am linken Eisackufer hingegen ist jetzt auch schon Überschwemmungsgebiet und es kommen noch einmal 1,7 Hektar zum Biotop dazu, die um rund zwei Meter abgesenkt werden, sodass ein Retentionsraum von 34.000 Kubikmeter entstehen kann“, erklärt der Experte. Dieses Volumen spiele bei einem 300-jährigen Hochwasser zwar auch keine große Rolle, sei aber bei kleineren Überschwemmungsereignissen durchaus hilfreich.
In der Gegenüberstellung bringe die Erweiterung der Millander Au dem Hochwasserschutz also sicher mehr als der Erhalt des ursprünglichen Waldes in der Industriezone. „Ein ähnliches Fazit zeigte bereits der Vergleich in punkto Ökologie. Demnach steigt der ökologische Wert ganzheitlich betrachtet durch die Erweiterung der Millander Au mehr als er durch die Nutzung des Waldes in der Industriezone verliert“, so Molon.
Vorbildhaft sei der Meinung Molons nach auch das Zusammenspiel von Wirtschaft und Umweltschutz. Gemeinsam habe man eine Win-Win-Situation geschaffen, die hoffentlich als Beispiel für andere Fälle, bei denen ebenfalls Boden versiegelt wird, dienen werde.