Bozen – Dass SAD-Chef Ingomar Gatterer nicht lange fackelt, wenn es um die Wahrung seiner Interessen geht, dürfte mittlerweile bekannt sein. Nun legt sich die SAD erneut mit dem Land an. Diesmal geht es allerdings nicht um den öffentlichen Nahverkehr, sondern um den Flughafen.
In einem offenen Brief an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Verkehrslandesrat Daniel Alfreider droht der Geschäftsführer der SAD damit, das Land wegen Wettbewerbsverzerrung zu verklagen, sollte die Verlängerung der Landebahn vom Tisch fallen und keine neue Ausschreibung stattfinden.
Die Ausschreibung des Flughafens hat bekanntlich die Seilschaft rund um Energie-Unternehmer Josef Gostner, den österreichischen Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner und den Tiroler Investor René Benko gewonnen, die als einziger Teilnehmer ins Rennen gegangen ist.
Die Kernaussage in Gatterers Brief ist folgende: Die SAD wäre durchaus an der Führung des Flughafens interessiert gewesen. Aus Kostengründen habe man es sich dann aber anders überlegt und am Wettbewerb nicht teilgenommen, da die Verlängerung der Piste rund zehn Millionen Euro ausgemacht hätte.
In einem Interview mit der Tageszeitung Alto Adige erklärte sich Kompatscher nun allerdings bereit, gemeinsam mit den neuen Betreibern und der italienischen Zivilluftfahrtbehörde Enac eine einvernehmliche Lösung anzustreben, was die Anzahl der Flüge und den Ausbau der Landebahn betrifft. In dieselbe Kerbe schlug auch der Vizebürgermeister von Leifers, Giovanni Seppi: Um eine Pistenverlängerung zu verhindern, müsse man zu einer Einigung mit den Gewinnern der Ausschreibung kommen.
Laut SAD stelle der Verzicht auf die Pistenverlängerung eine wesentliche Abänderung der Wettbewerbsvoraussetzungen dar. Sollte das Land die Bedingungen im Nachhinein modifizieren, sei die SAD bereit, Klage einzureichen.
Von: mk
