Weißes Kreuz setzt auf Ausnahmeregelung

Freiwilligendienstes für Hauptamtliche: Lösung in Aussicht gestellt

Donnerstag, 01. März 2018 | 16:47 Uhr

Bozen – Eine Reform des dritten Sektors, die bereits im vergangenen Jahr von der Regierung in Rom genehmigt wurde, könnte den Landesrettungsverein in Bedrängnis bringen. Grund dafür ist ein Passus im Gesetzestext, der Angestellte einer Organisation vom Freiwilligendienst in derselben ausschließt. Nun ist es so, dass beim Weißen Kreuz von den 380 hauptamtlichen Mitarbeitern gut 300 in ihrer Freizeit auch als Freiwillige im Nacht- oder Wochenenddienst tätig sind. „Ein Ausschluss der Angestellten vom Freiwilligendienst, würde nicht nur zu einem Engpass bei der Abdeckung der Dienste mit sich bringen, sondern gleichzeitig auch ein historisch gewachsenes System zerstören“, erklärt Präsidentin Barbara Siri.

Große Hoffnung schöpft nun der Landesrettungsverein nach einem Treffen mit Staatssekretärin Maria Elena Boschi und Senator Karl Zeller. „Wir konnten in den vergangenen Wochen und Tagen die Staatsekretärin auf unser Problem aufmerksam machen und ihr die Besonderheit des Südtiroler Freiwilligenwesens aufzeigen“, bestätigt Siri. Durch Landeshauptmann Arno Kompatscher, der das Anliegen vorantrieb sowie Senator Zeller ist kurzfristig ein Termin mit der Staatssekretärin möglich gewesen und es hat sich eine Lösung in Aussicht gestellt: ein Antrag zur Gesetzesänderung in der Reform des dritten Sektors soll das Dilemma des Landesrettungsvereins beheben. „Die Staatssekretärin hat das Problem des Weißes Kreuzes zu einem Herzensanliegen gemacht und die Anpassung bereits auf die Tagesordnung des nächsten Ministerrates gesetzt“, erklärt Direktor Ivo Bonamico nach dem einstündigen Treffen mit Maria Elena Boschi.

Damit würde sich nicht nur eine Lösung für den Landesrettungsverein Weißes Kreuz ergeben, sondern auch für das Rote Kreuz und andere Blaulichtorganisationen. Präsidentin Barbara Siri zeigt sich guter Dinge und ist überzeugt, dass damit ein schwerer Schlag für das Weiße Kreuz abgewendet werden könne. „Das Freiwilligenwesen liegt den Südtirolern im Blut und es ist für die meisten unserer Angestellten eine Selbstverständlichkeit, dass sie in ihrer Freizeit auch als Freiwillige im Verein mithelfen“, so Siri. Mit dem Antrag zur Gesetzesänderung sei nun ein wichtiger Schritt gelungen und die Vereinsführung ist nach dem Gespräch mit Staatssekretärin Boschi zuversichtlich, dass das Problem kurz vor der Lösung steht.

Von: luk

Bezirk: Bozen