Von: luk
Bozen – Um das Vertrauen in digitalen Zeiten ging es heute bei einer Tagung der Führungskräfte der Landesverwaltung im Pastoralzentrum in Bozen.
“Wir befinden uns in einer Zeit großer Veränderung, die zu Verunsicherung führt”, gab Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Beginn der Führungskräftetagung im Pastoralzentrum in Bozen zu bedenken. “Es gilt, den digitalen Wandel sinnvoll zu gestalten, Vertrauen zu schaffen und im öffentlichen Auftrag das Beste für Land und Leute herauszuholen”, so Landeshauptmann Kompatscher. Er betonte, dass die Digitalisierung eine große Chance biete, denn sie ermögliche es, auch die peripheren Gebiete zu erreichen. “Vereinfacht gesagt geht es um den Erhalt der Arbeitsplätze und der Lebensqualität”, brachte es IT- und Verwaltungslandesrätin Waltraud Deeg auf den Punkt, “denn wenn wir es schaffen, die Technologie in die Peripherie zu bringen, dann werden die dezentralen Standorte wieder für die Betriebe attraktiv”. In ihren Ausführungen verwies Landesrätin Deeg auf das Strategiepapier zur digitalen Entwicklung Südtirols “SD 2020” und auf das Gesetz zur offenen Verwaltung, welches die Digitalisierung der Dienste vorsieht, um Bürgern und Unternehmen einen raschen und einfachen Zugang zur öffentlichen Verwaltung zu bieten. “Der erste Schritt ist es, zu sehen, welche Prozesse hinter der Digitalisierung stehen, was wir streichen und vereinfachen können”, meinte Deeg, “und wichtig ist es auch, die Menschen im Prozess der Digitalisierung mitzunehmen und zu begleiten”.
Generaldirektor Hanspeter Staffler regte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel an: “Es braucht neben der Technologie einen Werterahmen, aber auch Kreativität, Empathie und Individualität”. In diese Richtung gingen auch die Ausführungen von Manuela Pierotti, Direktorin des Landesamtes für Personalentwicklung: “Wir dürfen nicht nur in das digitale Management investieren, sondern auch ins humane Management.” Für Pierotti bedeutet dies, dass Führungskräfte auf das Vertrauen der Mitarbeiter setzen und den direkten Kontakt pflegen sollen, “denn damit erreichen wir die Menschen viel mehr als über digitale Kanäle”.
Einblick in die Digitalisierungsstrategie des Freistaates Bayern gab Rainer Bauer, Ministerialdirigent im Bayrischen Staatsministerium und Leiter der Abteilung “Digitalisierung, Breitband und Vermessung”. Der Freistaat Bayern legt ein großes Augenmerk auf den Breitbandausbau und die Sicherheit der Daten, aber auch auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. So ist die Einrichtung von acht Informationsplattformen (den sog. “BayernLabs”) geplant, um die Bürger durch Sensibilisierung und Ausbildung an den digitalen Wandel heranzuführen. “Wir möchten, dass die Digitalisierung ohne Sorgen ankommt”, betonte Bauer in seinem Referat. Auf die eigentlichen Ziele der Digitalisierung ging Alfonso Fuggetta, Professor am “Politecnico” in Mailand ohne Umschweife ein: “Sinn und Zweck der Digitalisierung ist es, die Verwaltungsprozesse zu überdenken, um bessere Dienste anbieten zu können. Die öffentliche Verwaltung darf nur dann in Erscheinung treten, wenn der Bürger etwas von ihr braucht.” Am Ende der Tagung stellte der Landesmeteorologe Dieter Peterlin den Einsatz digitaler Medien beim Landeswetterdienst vor.