Von: bba
Bozen – Die Analyse des Marktes der Produktionskette Holz und Möbel in Südtirol und Maßnahmen, um die Entwicklung zu unterstützen, standen gestern im Mittelpunkt eines Treffens von rund dreißig Unternehmern und Vertretern der Südtiroler Holzbranche mit dem Präsidenten von FederlegnoArredo, Emanuele Orsini. Orsini kam auf Einladung des Präsidenten der Sektion Holz im Unternehmerverband, Paolo Bortolotti, nach Bozen. Das Treffen in Südtirol ist Teil seiner Tour „Ascolto, Dialogo, Territorio“, die ihn seit seiner Wahl im Februar 2017 durch ganz Italien führt.
Begrüßt wurde Orsini auch vom Präsidenten des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea. „In Südtirol hat der Sektor Holz eine besonders große Bedeutung. Unserer Sektion gehören 42 Betriebe mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern an. Die lokalen Unternehmen sind überwiegend KMUs, aus diesem Grund müssen wir unbedingt auf die Zusammenarbeit setzen. Vor einigen Jahren hat unsere Sektion Holz stark die Kooperation aller Akteure unseres Sektors unterstützt. Daraus ist die Initiative ‘ProRamus’ entstanden, der wir neben dem Land, der IDM Südtirol und anderen Wirtschaftsverbänden angehören. Gemeinsames Ziel ist die Aufwertung des heimischen Waldes und der Produkte des Sektors Holz in Südtirol“, erklärte Paolo Bortolotti.
„Die Südtiroler Betriebe verarbeiten viel mehr Holz, als hier gefällt wird. Italienweit liegt die bewaldete Fläche dreißig Prozent über dem europäischen Durchschnitt, aber nur zwanzig Prozent davon werden geschlägert, der europäische Durchschnitt liegt hingegen bei sechzig Prozent. Eine Untersuchung unseres Studienzentrums zeigt, dass wir durch eine Annäherung an den europäischen Durchschnitt 200.000 neue Arbeitsplätze schaffen könnten. Mein Einsatz und der Einsatz unseres Verbandes gilt deswegen der Umsetzung des kürzlich verabschiedeten Forstgesetzes“, so Emanuele Orsini.
Im ersten Semester 2018 hat Südtirol Holz im Wert von rund 73 Millionen Euro exportiert. Südtirol steht im engen Austausch mit dem Ausland, die Märkte weisen jedoch unterschiedliche Tendenzen auf: Deutschland, Österreich und die Schweiz sind die drei wichtigsten Exportmärkte, auch Frankreich und Spanien wachsen deutlich. Für den Möbelexport ist Frankreich das wichtigste Land mit 52 Millionen Euro, Österreich und die Niederlande sind von Wachstum geprägt. Die Holzimporte in Höhe von 140 Millionen Euro sind hingegen um 15,2 Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte davon kommt aus Österreich, wobei Russland immer bedeutender wird (+91 Prozent).