Von: luk
Marling – „Unsere Jugend für die Berufe im Handel und Dienstleistungsbereich begeistern: Das ist eine wesentliche Aufgabe unseres Verbandes“, betonte hds-Bezirkspräsident Johann Unterthurner bei der diesjährigen Bezirksversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol, die vor kurzem in der Kellerei Meran Burggräfler in Marling stattfand.
Der Präsident des Bezirks Meran/Burggrafenamt unterstrich, dass gute Fachkräfte heutzutage unerlässlich sind, um erfolgreich sein zu können, vor allem in einem beratungsintensiven Sektor. Er dankte den ehrenamtlichen Mitgliedern für ihr Engagement und die vielen Aktivitäten in den Orten, die dazu beitragen, „dass wir viele lebendige und attraktive Dörfer haben. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit dem Tourismus eine große Rolle“, so Unterthurner.
hds-Präsident Philipp Moser berichtete in seinen Grußworten über den Stand der Dinge beim Thema Sonn- und Feiertagsöffnungen und erläuterte das Konzept des hds. „Südtirol braucht hier eine autonome Lösung“, so die klaren Worte des Präsidenten. Moser erwähnte auch die neue finanzielle Unterstützung des Verbandes für innovative Ortsaktivitäten, die zur Lebendigkeit von Dörfern und Städten beitragen. hds-Vizepräsident Sandro Pellegrini hingegen stellte die neue Ausrichtung des Verbandes und der Servicegenossenschaft vor: „Es ist ein gutes Jahr her, dass die beiden Leistungsträger des hds neu aufgestellt und im Sinne einer professionellen Mitglieder- und Kundenbetreuung neu ausgerichtet wurden“, so Pellegrini.
hds-Direktor Bernhard Hilpold leitete das Hauptreferat der Bezirksversammlung ein. Dieses war dem Thema der Geoanalyse in Südtirol gewidmet. “Die Geoanalyse ist eine digitale Landkarte Südtirols, die imstande ist, zukünftige Auswirkungen zu simulieren, Aufschluss über die Frequenzen sowie die Passantenströme zu geben und ist somit ein verlässlicher Indikator für die Attraktivität einzelner Bezirke, Orte oder Einkaufsstraßen. Diese Erkenntnisse können sowohl für Gemeindeverwaltungen nützlich sein für Entscheidungen und Vorhaben, die einen Ort betreffen, aber auch für einzelne Betriebe, die sich in den Orten ansiedeln oder weiterentwickeln möchten.”
Martin Stampfer, hds-Bereichsleiter für Orts- und Stadtentwicklung, zeigte die Möglichkeiten dieses innovativen Instrumentes an einem konkreten Fallbeispiel im Bezirk auf. Analysiert und simuliert wurden die Auswirkungen des neuen Einkaufszentrums von Algund und der neuen Kavernengarage in Meran. “Die wichtigsten Ergebnisse für Algund: Das Ortszentrum wird bis zu sechs Prozent an Frequenz verlieren. Diese Abnahme betrifft zu einem überwiegenden Teil die einheimische Bevölkerung. Die Tagesfrequenz am EKZ steigt um bis zu 49,8 Prozent an. Der Kavernengarage hingegen bringt eine Passantenfrequenz von bis zu 10.728 Personen täglich. Dies entspricht im Vergleich zur aktuellen Situation einer Steigerung von 738 Prozent. Zudem wurden die Auswirkungen des neuen Kaufhauses „Waltherpark“ in Bozen simuliert.”
Anschließend stellte Markus Stocker als gutes Beispiel für einen vitalen Betrieb in einem Ort sein Geschäft Jack&King in Schlanders und seine Geschäftsidee vor. Authentizität und Kundennähe seien dabei der Schlüssel zum Erfolg.
Abgeschlossen wurde die diesjährige Bezirksversammlung mit der Ehrung langjähriger hds-Mitglieder im Bezirk. Prämiert wurden folgende Mitglieder für 40 Jahre Mitgliedschaft: Loris Introvigne aus Ulten und Siegfried Zwischenbrugger aus Plaus.
Vor dem offiziellen Teil der Bezirksversammlung wurde im Rahmen eines Aperitifs das Thema des betrieblichen Welfare vorgestellt. Sabine Mayr, Bereichsleiterin im hds für Arbeitsrecht und Gewerkschaftsangelegenheiten, informierte über die neuen Welfare-Leistungen, mit denen Unternehmen die Steuervorteile optimieren und so nicht nur die Kaufkraft der Beschäftigten steigern können, sondern auch gleichzeitig deren Wohlbefinden und Produktivität. „Es handelt sich demnach um eine interessante Neuerung für Unternehmen, aber auch für Arbeitnehmer, die steuerbegünstigt Güter und Serviceleistungen in den Bereichen Gesundheit, Vorsorge, Ausbildung von Kindern für sich oder ihre Angehörigen in Anspruch nehmen können. Aber auch Angebote zur Entlastung der Beschäftigten im Alltag und im Arbeitsleben sowie Bildungs- und Freizeitangebote (Reisen, Konzerte, Sport) gehören dazu“, so Mayr.