Von: luk
Rom – Die Arbeitskommission der Abgeordnetenkammer hat am heutigen Donnerstag den NISF/INPS-Präsidenten Tiziano Boeri zur geplanten Pensionsreform angehört. Die SVP-Fraktionssprecherin in der Kammer und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard teilt dabei die Aussagen des Präsidenten, der vor den negativen Folgen der Einführung der Quote 100 für die Frauen warnt. „Es braucht auf jeden Fall Ausgleichsmaßnahmen wie die Ankerkennung der Erziehungszeiten, die wir bereits seit Jahren fordern“, verweist Gebhard auf ihren Gesetzentwurf in der Kammer.
Der NISF/INPS-Präsident Tiziano Boeri hat bei seiner Anhörung am Donnerstag in der Abgeordnetenkammer vor den Folgen einer Pensionsreform „Quote 100“ für die Frauen gewarnt. Dabei hätte man dann Anrecht auf die Rente, wenn das Alter und die Beitragsjahre die Summe von 100 ergeben. Vorgesehen sind ein Mindestalter von 62 Jahren bei 38 Beitragsjahren. „Boeri hat klare Worte gesprochen“, berichtet die SVP-Fraktionssprecherin in der Abgeordnetenkammer Renate Gebhard. „Die Frauen haben die Möglichkeit einer Frühpensionierung durch die sogenannte „opzione donna“, die sich jedoch wesentlich auf die Höhe der Rente auswirkt, da Abzüge vorgesehen sind“, erklärt Gebhard. „Mit der geplanten Reform könnten Männer ihren Renteneintritt beschleunigen – ohne Abschläge.“
„Dies ist eine klare Ungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern: Mütter, die zuhause bei ihren Kindern bleiben, haben zum einen kaum die Chance die Quote 100 zu erreichen und müssen im Falle einer Frühpensionierung durch die ‚opzione donna‘ mit Abschlägen rechnen, während Männer ohne Abzüge früher in Rente gehen können“, so Gebhard. „Diese Ungleichheit gilt es auf jeden Fall zu beheben“, so die SVP-Fraktionssprecherin und Landesfrauenreferentin und fordert Ausgleichsmaßnahmen für die Verantwortung und Rolle der Frauen in den Familien, aufgrund der sie oft teilweise bzw. gänzlich auf eine berufliche Erwerbstätigkeit verzichten.
„Bereits seit Jahren fordern wir die Anerkennung der Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente“, verweist Renate Gebhard in diesem Zusammenhang auf ihren Gesetzentwurf, den sie bereits zu Beginn der aktuellen Amtsperiode des Parlaments erneut eingereicht hat. Dieser sieht einen symbolischen Rentenbeitrag von einem Jahr pro Kind bis zu maximal fünf Jahren vor. „Die Abgeordnete Mara Carfagna hat heute ebenfalls zu diesem Thema Stellung genommen und meinen Vorschlag aufgegriffen“, so Gebhard. „Ich hoffe sehr, dass sie meinen Gesetzentwurf mitunterzeichnet und wir überparteilich Maßnahmen zum Wohle der Frauen, der Mütter und der Familien vorantreiben können.“