Meran und Umgebung als Vorbild einer Bezirkspolizei 

Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei der Ortspolizei

Freitag, 15. Februar 2019 | 17:42 Uhr

Meran – Im Sinne einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit haben die Gemeinden Meran, Schenna, Tirol, Partschins und Marling im Mai 2017 eine Konvention zur gemeinsamen Durchführung des Polizeidienstes unterzeichnet. Wie dieser Dienst organisiert wurde und welche Vorteile er für die betroffenen Gemeindeverwaltungen und für die lokale Bevölkerung bringt, erklärten heute Vormittag bei einer Pressekonferenz Bürgermeister Paul Rösch, der Bezirkspräsident und Bürgermeister von Schenna Luis Kröll und Ortspolizei-Kommandant Fabrizio Piras. An der Pressekonferenz nahmen auch der Bürgermeister von Partschins Albert Gögele und der Bürgermeister von Marling Walter Mairhofer teil.

Ortspolizei Meran-Buggrafenamt: Das ist die offizielle Bezeichnung des übergemeindlichen Ortspolizeikorps, welches mit dem 2017 abgeschlossenen Übereinkommen zwischen den Gemeinden Meran, Schenna, Tirol, Partschins und Marling offiziell eingerichtet wurde. Diesem haben die Partnergemeinden alle Aufgaben in den Bereichen Ortspolizei, Gerichtspolizei, Verkehrspolizei, öffentliche Sicherheit und Zusammenarbeit mit den staatlichen Polizeikräften übertragen. Die Einsatzzentrale der übergemeindlichen Ortspolizei ist im Meraner Stadtpolizeikommando in der Laubengasse angesiedelt.

Das bereits bei den Partnergemeinden beschäftigte Ortspolizeipersonal unterhält nach wie vor sein Arbeitsverhältnis mit seiner jeweiligen Gemeindeverwaltung, steht jedoch hinsichtlich der Aufgabenerfüllung im Dienste aller Partnergemeinden. Gleiches gilt für das von der federführenden Partnergemeinde Meran: Auch dieses leistet seinen Dienst im Interesse aller Partnergemeinden.

“Viele Gemeinden, vor allem kleinere, können sich einen eigenen Polizeidienst nicht mehr leisten, weshalb diese Kooperation im Sinne der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Flexibilität als Vorbild für eine Bezirkspolizei herangezogen werden kann”, sagte Bezirkspräsident Luis Kröll. “Allgemeinen Strategien und Prioritäten werden dabei vom Koordinierungsausschuss festgelegt. Dieser besteht aus den Bürgermeistern aller Partnergemeinden oder den von ihnen beauftragten GemeindereferentInnen sowie aus dem Kommandanten der übergemeindlichen Ortspolizei mit beratender Funktion”, so Kröll.

“Durch dieses Abkommen können die zur Verfügung stehenden Polizeikräfte effizienter und unter Berücksichtigung des Tourismusaufkommens eingesetzt werden. So können zum Beispiel die Polizeibeamten von Tirol und Schenna in der Nebensaison den Meraner KollegInnen helfen und dafür in den Monaten, wo in den Tourimushochburgen reger Betrieb herrscht oder anläßlich größerer Veranstaltungen Unterstützung von den Meraner PolizistInnen bekommen”, betonte Bürgermeister Paul Rösch.

Mehr Präsenz auf den Straßen durch Synergieeffekte 

Die in den einzelnen Gemeinden geleistete Stundenzahl wird genau aufgezeichnet und gegengerechnet. “Keine der beteiligten Gemeinden hat durch die Vereinbarung einen Nachteil. Das Stundenkonto der einzelnen Gemeinden wird im Laufe der Zeit immer wieder ausgeglichen”, hob Kommandant Piras hervor. “Die Vorteile einer übergemeindlichen Zusammenarbeit sind dagegen evident: Die gesamte Bürokratiearbeit und alle Verwaltungsverfahren werden an einer zentralen Stelle von spezialisierten Fachkräften abgewickelt. Dies entlastet die Polizeibeamten, die auf der Straße in Meran und in den Nachbargemeinden im Einsatz stehen”, erklärte Piras.
“Ein weitere Vorteil besteht darin, dass wird dadurch eine gezielte Rotation des Personals gewährleisten können: Polizeibeamten tun sich sich bei der Überwachung der Regeleinhaltung wesentlich leichter, wenn sie ihren Dienst nicht im selben Ort verrichten, in dem sie auch wohnen und leben”, so Piras.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt