Von: luk
Bozen – Bio boomt, Bio-Preise sind hoch. Viele Akteure (Verarbeiter/Produzenten) möchten ein Stück dieses Kuchens haben, allerdings einige auch, ohne den hohen Qualitätsansprüchen der Mehrheit (der 800 Verbandsbiobauern und 180 gesamtumgestellten EU-Bio Bauern in Südtirol) gerecht zu werden.
“Wir haben in Südtirol europaweit einen einzigartigen Qualitätsstandard laut Bio-Landesgesetz, was die Gesamtbetriebsumstellung betrifft. Spätestens fünf Jahre nach der Umstellung ist jeder Betrieb verpflichtet, seinen gesamten Betrieb auf Bio umzustellen. Vor allem im Bio-Ackerbau gibt es eine Handvoll Betriebe, die seit 3-4 Jahren in Teilbetriebsumstellung arbeiten (z.B. ist Viehwirtschaft oder Obstbau konventionell/integriert), die zwar die Bio-Preise des Ackers generieren möchten, aber nicht gewillt sind, den gesamten Betrieb umzustellen. Wer A sagt, muss auch irgendwann mal B sagen” meint Toni Riegler, Obmann des Bioland Verbandes Südtirol, und Andreas Dichristin, Obmann der Arge für Biodynamische Landwirtschaft ergänzt: “Wir Bio-Verbände stehen für einen klaren und qualitativ hochwertigen Biolandbau und wir möchten nicht, dass unsere historisch gewachsenen strengen und für den Konsumenten klar erkennbaren Richtlinien zur Gesamtbetriebsumstellung wegen einer Handvoll Bauern aus kurzfristigem Profitdenken abgeschwächt werden.”
Alle Bio-Produkte seien am Markt gefragt. „Gerade Bio-Milch wird händeringend gesucht“, meint Toni Riegler. „Wir haben inzwischen sehr gute Umstellungsberater in unseren Bio-Verbänden, die jegliche Kultur umstellen können. Wer will, für den können betriebliche Lösungen gefunden werden.”
Das Bestreben der Bioverbände im Land gehe dahin, die Rahmenbedingungen für eine Vollumstellung zu erleichtern, durch ausführliche und bessere Beratungen, durch eine gute Bio-Landwirtschaftsförderung und durch anständige Preise am Markt, heißt es abschließend.