Von: luk
Bozen – Der Umstand, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb den landwirtschaftlichen Betrieben kostenlose und freiwillige Nasentests für Erntehelfer zur Verfügung stellt, stößt Tony Tschenett, dem Vorsitzenden des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), sauer auf.
„Eigentlich müssten in allen Bereichen dieselben Regeln gelten. Sprich: Voraussetzung für die Einreise ist der Grüne Pass – egal ob es sich um Touristen oder Erntehelfer handelt. Die zuständigen Behörden müssten die Erntehelfer also rigide kontrollieren. Es kann nicht sein, dass wir möglicherweise infizierte Personen einreisen lassen, die Ausbreitung von Covid-19 riskieren und schlussendlich die gesamte Wirtschaft draufzahlt“, ärgert sich Tschenett.
Eine grobe Ungleichbehandlung verortet Tschenett auch im Hinblick auf die Teststrategie: „Während die Lehrpersonen, die nicht geimpft oder genesen sind, die Antigentests selbst bezahlen müssen und die Nasentests der Schüler bei sportlichen Aktivitäten nicht anerkannt werden, müssen sich die Erntehelfer – die erwiesenermaßen eine bedeutende Quote der Infizierten ausmachen – nur einem freiwilligen und mit Landesmitteln bezahlten Nasentest unterziehen, der bei weitem nicht die Validität der Antigentests aufweist. Dieses Testkonzept ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben ist!“
Der ASGB-Chef fordert die Landesregierung zudem auf, rigoros zu kontrollieren, ob die Erntehelfer einen Grünen Pass vorweisen können – auch durch Stichprobenkontrollen in den landwirtschaftlichen Betrieben – und bei Nichtvorhandensein der Voraussetzungen Quarantänemaßnahmen zu verhängen. Es könne nicht sein, dass die Südtiroler Bevölkerung durch die Einreise infizierter Erntehelfer langfristig Einschränkungen in Kauf nehmen muss.