Von: mk
Bozen – Das Geschäftsklima im Tourismussektor profitiert weiterhin von der positiven Entwicklung der Nächtigungen. Über neun von zehn Unternehmen sind mit der Rentabilität im laufenden Jahr zufrieden und ebenso viele blicken zuversichtlich auf das Jahr 2026. Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Ertragslage im Gastgewerbe – Rückblick 2016-2025 und Erwartungen für 2026
In den ersten zehn Monaten des Jahres 2025, zwischen Jänner und Oktober, wurden in Südtirol über 34,4 Millionen Nächtigungen verzeichnet, was einem Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres entspricht. Die Übernachtungen italienischer Gäste stiegen gegenüber dem vergangenen Jahr leicht an (+1,2 Prozent) und der Rückgang bei den deutschen Gästen (-3,1 Prozent) wurde durch den Anstieg der Nächtigungen von Touristen aus dem sonstigen Ausland (+14,9 Prozent) mehr als ausgeglichen. Auch die Beschäftigung blieb auf Wachstumskurs: Zwischen Jänner und Oktober gab es im Südtiroler Gastgewerbe durchschnittlich fast 37.800 Mitarbeiter, was einem Anstieg von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Beherbergung
Das Geschäftsklima in der Beherbergungsbranche profitiert von dieser positiven Entwicklung: Fast alle Unternehmen bewerten die heurige Ertragslage als (zumindest) befriedigend, in über einem Drittel der Fälle sogar als gut. Zufriedenheit gibt es vor allem im Wipptal, im Burggrafenamt und im Eisacktal. Das Umsatzwachstum wurde hauptsächlich von den ausländischen Kundinnen und Kunden getragen. Die Ausgaben italienischer Touristen sind hingegen im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgegangen.
Die Unternehmer und Unternehmerinnen der Beherbergungsbranche blicken auch zuversichtlich auf die kommenden Monate. Der Schneefall Ende November ermöglichte einen regulären Start in die Wintersaison. Auch 2026 wird der Umsatzanstieg voraussichtlich von ausländischen Kundinnen und Kunden getragen werden. Gleichzeitig dürfte die Zunahme der Betriebskosten durch die Erhöhung der Preise zu bewältigen sein. Die Rentabilitätsmargen werden somit auch im kommenden Jahr erhalten bleiben.
Gastronomie
Bei den Restaurants sowie den Bars und Cafés konnten heuer etwa neun von zehn Unternehmen ein befriedigendes und oft sogar gutes Betriebsergebnis erzielen. Die Umsätze nahmen zu, insbesondere bei den Bars und Cafés, während die Betriebskosten weniger stark wuchsen als in den letzten Jahren.
Auch für 2026 sind die Erwartungen insgesamt positiv. Alle Betreiber von Restaurants rechnen mit einem befriedigenden Geschäftsergebnis, unter anderem auch, weil der Anstieg der Betriebskosten moderat ausfallen dürfte. Bei den Bars und Cafés erwartet man im kommenden Jahr keine weiteren Umsatzsteigerungen, die Gewinnmargen dürften aber in rund 90 Prozent der Fälle befriedigend sein.
Gastgewerbe Ertragslage nach Branchen
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, betont die Resilienz des Südtiroler Gastgewerbes: „Trotz des Rückgangs der deutschen Gäste bleibt der Tourismussektor ein wichtiger Wachstumsmotor für unsere Wirtschaft und eine besonders wichtige Einkommensquelle auch in den Randgebieten.”
Die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Klaus Berger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), erklärt: „Südtirols Gastronomie und Beherbergung blickt mit Zuversicht ins Jahr 2026. Dies ist erfreulich. Trotzdem müssen vor allem die kleinen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe weiterhin unterstützt werden, weil deren Dienstleistungen ein wichtiger Bestandteil unseres touristischen Angebotes sind; und weil damit die wichtige gastgewerbliche Nahversorgung in den Dörfern gewährleistet werden kann”.
„Der Herbst hat in Bars und Restaurants eine Abschwächung gebracht, die auf die geringere Ausgabefähigkeit der Familien zurückzuführen ist. Eine Tendenz, die das ganze Jahr über phasenweise zu beobachten war. Der Start der Weihnachtsmärkte kann einen positiven Impuls für die Umsätze der Betriebe darstellen und als positiver Motor für den Sektor wirken. Die Erwartungen sind hoch“, sagt Elena Messina Bonaldi, Präsidentin von Confesercenti Südtirol.
Philipp Moser, Präsident Wirtschaftsverband hds, meint hingegen: „Bars und Restaurants blicken nach einem guten Jahr zuversichtlich nach vorne: Die Gästezahlen steigen, die Umsätze wachsen und die Kosten entwickeln sich moderat. Das stärkt die Gewinnmargen und schafft Spielraum für Investitionen und Arbeitsplätze – zudem beleben diese Betriebe unsere Dörfer und Städte.“




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