Von: mk
Bozen – Gestern Abend waren Vertreter der Senatskommission für Arbeit und soziale Fürsorge in der Handelskammer in Bozen zu Besuch. Die Senatorinnen und Senatoren informierten sich über das System der Berufsbildung in Südtirol, das einzigartig in Italien ist und Vorbildcharakter hat.
Die sechsköpfige Delegation, rund um den Kommissionspräsidenten und ehemaligen Arbeitsminister Maurizio Sacconi und dem Südtiroler Senator Hans Berger, wurde von Handelskammerpräsident Michl Ebner und Generalsekretär Alfred Aberer empfangen. Am Treffen haben auch Bildungslandesrat Philipp Achammer, zahlreiche Präsidenten der Wirtschaftsverbände und Südtiroler Wirtschaftsvertreter teilgenommen. Die Parlamentarier informierten sich in Bozen über das Südtiroler Modell der dualen Berufsbildung. Es beinhaltet eine praxisorientierte Ausbildung an der Berufsschule und zusätzlich eine Lehrausbildung in einem Betrieb. Dieses duale Ausbildungssystem ermöglicht es den Lehrlingen, das Wissen, das sie in der Schule erworben haben, im Betrieb umzusetzen.
Die Mischung aus theoretischem Wissen und Praxiserfahrung macht die Berufsschüler/innen zu wertvollen Arbeitskräften für die Wirtschaft und sie bekommen eine optimale Vorbereitung auf das Arbeitsleben. „Die enge Abstimmung der theoretischen Lerninhalte der Schulen mit den konkreten Bedürfnissen der Betriebe, macht dieses Ausbildungssystem besonders interessant – für Arbeitgeber und Lehrlinge. Dies haben wir der Senatskommission vermittelt“, sagt Handelskammerpräsident Michl Ebner. Die Förderung der traditionellen Lehre in Südtirol ist der Handelskammer ein wichtiges Anliegen, um die Unternehmer/innen in Zeiten von Arbeitskräftemangel zu unterstützen.
„Nicht zuletzt durch das duale Ausbildungssystem hat Südtirol keine so hohe Jugendarbeitslosigkeit wie das restliche Italien“, sagt Senator Hans Berger. Die Anzahl der Lehrlinge ist auch wieder steigend: 2016 sind über 4.600 Jugendliche als Lehrlinge beschäftigt, damit wurde der Tiefpunkt von 2012 mit 3.880 Lehrlingen überwunden.