Landesrätin Stocker besucht Therapieeinrichtungen

Hands: 1.300 Personen mit Suchtproblemen 2017 begleitet

Montag, 16. Juli 2018 | 17:31 Uhr

Bozen – Bei Problemen mit Alkohol, mit Medikamenten und zunehmend auch mit dem Glücksspiel ist der Verein Hands Hilfs- und Kompetenzzentrum. Seit 36 Jahren ist er in diesem Bereich aktiv, bietet Beratung und führt auch Therapieeinrichtungen. Im vergangenen Jahr haben 1300 Personen seine Dienste in Anspruch genommen. Im Mittelpunkt steht nach wie vor der Alkoholmissbrauch: 60 Prozent der Patienten, die sich im Vorjahr an Hands wandten, litten unter Alkoholabhängigkeit. Weitere 25 Prozent galten als gefährdet, eine Alkoholsucht zu entwickeln. Auf sechs Prozent angewachsen sind 2017 die Personen, die sich wegen Problemen in Zusammenhang mit dem Glücksspiel an den Verein gewandt haben, bei drei Prozent lag Drogenabhängigkeit vor. Die am stärksten vertretene Altersgruppe ist mit 34,6 Prozent jene zwischen 50 und 59 Jahren, gefolgt von den unter 19-Jährigen mit 25,4 Prozent und den 40- bis 49-Jährigen mit 24,5 Prozent. 64 Personen wurden 2017 in die therapeutische Gemeinschaft aufgenommen, 44 davon vollzeitig, 20 in Teilzeit-Betreuung. Die von Hands geführte Betreuungseinrichtung in der Bozner Dantestraße verfügt über 15 Wohn- und acht Tagesplätze. Der Verein führt auch Therapie-Werkstätten in Bozen und in Tscherms, wo zwölf Therapieplätze zur Verfügung stehen und 2017 26 Patienten betreut wurden.

“Der Verein Hands leistet einen wichtigen Beitrag, um Menschen in Lebenskrisen aufzufangen, sie zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen”, sagte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker Ende vergangener Woche bei ihrem Besuch in der Therapieeinrichtung. Durch die langjährige Tätigkeit im Bereich von Sucht und Abhängigkeit sei Hands ein wichtiger Bezugspunkt für die Behandlung und Wiedereingliederung suchterkrankter Menschen geworden, so die Landesrätin, die auch die wichtige Rolle von Hands bei der Beratung der Selbsthilfeinitiativen und für die Beobachtung der Entwicklung von Suchterkrankungen würdigte.

Die Führungskräfte – Generaldirektor Bruno Marcato, Psychiater und Neurologe Alberto Degiorgis, Sanitätsdirektor Walter Tomsu und die Koordinatorin der Trainingswerkstätte Tscherms, Eva Zadra – gaben der Landesrätin Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche. Sie sprachen auch die zunehmende Komplexität der Suchtproblematik an. Beispielsweise nehme die reine Alkoholsucht ab, zunehmend werde auf mehrere verschiedene abhängigmachende Substanzen und Drogen zurückgegriffen. Auch die Spielsucht sei symptomatisch für komplexere und tiefgreifendere psychische Probleme, betonten die Fachleute von Hands gegenüber Landesrätin Stocker.

Von: luk

Bezirk: Bozen