Von: luk
Bozen – In diesen Tagen wurde im Südtiroler Landtag ein Beschlussantrag zur Sonntags- und Feiertagsruhe im Handel einstimmig genehmigt. Damit wird die Landesregierung verpflichtet, sich weiter für die Sonntagsruhe einzusetzen und geeignete Maßnahmen zu setzen, die zur Einschränkung der Sonn- und Feiertagsarbeit beitragen. Der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol bewertet die Diskussionen zu diesem für den Sektor wichtigen Thema positiv. „Wir sind der Meinung, dass eine Regelung der Sonn- und Feiertagsöffnungen im Sinne der Vielfalt unserer Handels ist“, betont dazu hds-Präsident Walter Amort.
Der hds wird sich wie bisher für das Prinzip der Sonntagsschließung mit einer lokalen Regelung einsetzen. „Die vielen Klein- und familiengeführten Betriebe in Südtirol sind nicht imstande, rund um die Uhr offen zu halten. Die Sonntagsöffnung ist diskriminierend, fördert letztendlich die Bildung von Konzentrationen und führt somit zu einer Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der bestehenden Geschäfte, die nicht nur die Versorgung in der Peripherie garantieren, sondern für attraktive und lebendige Orte sorgen“, so Amort.
„Allerdings sollte es Ausnahmen für die Tourismusorte geben“, präzisiert Amort. „Diese nehmen eine Sonderrolle ein. Ich bin dafür, dass in touristischen Zonen die Geschäfte offenhalten, weil ein lebendiger Ort ohne Einzelhandel nicht existieren kann und vor allem jene Attraktivität verloren geht, die wir immer wieder einfordern. Dies gilt auch in nicht touristischen Zonen bei speziellen Events, bei denen ein großer Gästestrom zu erwarten ist. Sollte es in Zukunft eine Regelung der Öffnungszeiten geben, dann gehe ich davon aus, dass grundsätzlich touristische Zonen ausgenommen sind.“
Die beste Lösung wäre es, wenn das Land die Sonn- und Feiertagsöffnungszeiten autonom festlegen und somit für alle Akteure eine Anzahl an Sonntagen vorsehen könnte, an denen geschlossen ist. In diese Richtung ging vor einigen Monaten auch der Vorstoß der Landeshauptleute von Südtirol und Trentino, Arno Kompatscher und Ugo Rossi, zum Thema Öffnungszeiten der Geschäfte. In einem gemeinsamen Brief an Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni forderten sie, dass dieser Bereich mittels einer eigenen Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut vor allem aufgrund der Besonderheiten eines Berggebiets von beiden Ländern geregelt werden kann.