Kongress in Bozen mit klarer Botschaft

HPV stoppen, bevor Krebs entsteht

Montag, 24. November 2025 | 15:23 Uhr

Von: luk

Bozen – Humane Papillomviren zählen zu den häufigsten durch sexuelle Kontakte übertragenen Viren und können sogar bestimmte Krebsarten auslösen. Am 22. November widmete sich ein wissenschaftlicher Kongress im Krankenhaus Bozen diesem Thema.

Der Kongress „HPV: Innovationen und Klinische Perspektiven“ brachte renommierte Fachleute aus ganz Italien zusammen und richtete sich an Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Biologinnen und Biologen sowie an Gesundheitsfachkräfte, die sich mit der Prävention und Behandlung HPV-bedingter Erkrankungen befassen. Humane Papillomviren, kurz HPV, sind für weitverbreitete Viruserkrankungen verantwortlich. Es sind mehr als 200 verwandte Viren bekannt, von denen einige auch Krebsarten, wie Gebärmutterhalskrebs, aber auch Analkrebs oder Vulvakrebs auslösen können.

Der Primar der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Bozen, Dr. Martin Steinkasserer, erklärte, dass das humane Papillomavirus (HPV) eine der größten Herausforderungen in der gynäkologischen Gesundheitsvorsorge darstelle. Dank Impfung und frühzeitiger Diagnostik könne jedoch ein Großteil der HPV-assoziierten Erkrankungen verhindert werden. In Südtirol werden alle Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren dazu eingeladen, einen HPV-Test durchzuführen, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu bewerten.

„Daneben ist die Impfung die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme“, so Primar Steinkasserer. „Wir empfehlen sie Mädchen und Jungen dringend, da eine hohe Durchimpfungsrate dazu beträgt, die Übertragung von HPV zu verhindern. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb bietet Jungen und Mädchen im Alter von 11-18 Jahren die HPV-Impfung kostenlos an.“

Der Kongress bot einen umfassenden Überblick über die neuesten diagnostischen und therapeutischen Entwicklungen, wobei Themen wie das integrierte Screening und die personalisierte Betreuung HPV-positiver Patientinnen, neue immunmodulierende Therapien, die Bedeutung des vaginalen Mikrobioms sowie Präventionsstrategien für Risikogruppen und innovative Impfkonzepte im Mittelpunkt standen. Ziel war es, Wege aufzuzeigen, wie HPV langfristig als Gesundheitsproblem eliminiert werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Primärprävention, insbesondere auf der Förderung der HPV-Impfung auch bei Erwachsenen und in Bevölkerungsgruppen mit niedriger Durchimpfungsrate.

Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Dr. Christian Kofler begrüßte die Organisation des Kongresses. „Mit dieser Veranstaltung bekräftigt der Südtiroler Sanitätsbetrieb sein Engagement für die Förderung der Frauengesundheit und für eine wissenschaftlich fundierte, präventiv ausgerichtete Medizin. Der Kongress bietet eine wertvolle Gelegenheit für den fachlichen Austausch, die Weiterbildung und die Bewusstseinsbildung über die Bedeutung der Prävention und der interdisziplinären Zusammenarbeit.“

Der Kongress „HPV: Innovationen und Klinische Perspektiven“ stand unter dem Vorsitz des Primars der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Bozen Dr. Martin Steinkasserer. Wissenschaftliche Leiter waren der Facharzt der Gynäkologie am Krankenhaus Bozen Dr. Alessandro Zecchin sowie der Facharzt des Dienstes für pathologische Anatomie Dr. Giovanni Negri.

Der Kongress stand unter der Schirmherrschaft des Südtiroler Sanitätsbetriebes, des GISCi, der italienischen Gruppe für Zervixkarzinom-Screening, und der SICPCV, der italienischen Gesellschaft für Kolposkopie und Zervikovaginalpathologie.

Bezirk: Bozen

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