Wandernde und Notrufdienste profitieren von durchgehender Netzabdeckung

Innovative DAS-Mobilfunkanlage im Pfossental schließt Funkloch

Donnerstag, 31. Juli 2025 | 16:56 Uhr

Von: luk

Schnalstal – Die neu in Betrieb genommene Mobilfunksendeanlage im Pfossental sorgt ab Donnerstag, 31. August, für durchgehende Netzabdeckung auf einer bislang unversorgten Strecke von 17 Kilometern. Besonders für Wanderinnen und Wanderer bedeutet das mehr Komfort und vor allem mehr Sicherheit: Notrufe können nun jederzeit abgesetzt werden – bisher war das im gesamten Tal nicht möglich.

Die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) hat den Bau der DAS-Mobilfunksendeanlage (Distributed Antenna System) umgesetzt. Sie hatte bereits 2022 im Rahmen eines Pilotprojekts in Reinswald/Getrum erstmals die DAS-Technologie eingesetzt, um schwer zugängliche Gebiete mit Mobilfunk zu versorgen. Die Landesregierung hatte daraufhin weitere Projekte genehmigt – darunter auch jenes im Pfossental.

“Diese Innovation war ein voller Erfolg”, betont RAS-Präsident Peter Silbernagl. “Sie ermöglicht die gemeinsame Übertragung der Mobilfunksignale aller in Italien aktiven Netzbetreiber über ein Sendesystem.” Die Vorteile: kleinere Sendemasten, geringere Kosten und ein schonenderer Umgang mit der Landschaft.

“Die Realisierung der innovativen Mobilfunklösung in Pfossental zeigt, welch gute Ergebnisse erzielt werden können, wenn Politik, Verwaltung und Netzbetreiber im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher zusammenarbeiten”, ergänzt Silbernagl.

Die Mobilfunksignale der vier Betreiber – Tim, Windtre, Vodafone und Iliad – werden vom bestehenden Senderstandort am Gfallhof in Unsere Frau in Schnals übernommen, per Glasfaser zu zwei Antennen bei der Infangl-Galerie und in Vorderkaser geleitet, dort verstärkt und über ein gemeinsames System ausgestrahlt.

“Die DAS-Technologie ist nicht nur effizient, sondern auch ressourcenschonend. Die neue Anlage verbindet technologischen Fortschritt mit Rücksicht auf die Natur”, erklärt RAS-Generaldirektor Georg Plattner.

Die RAS übernahm den Bau der Sendeinfrastruktur, die Verlegung von Strom- und Glasfaserleitungen sowie die Anschaffung der Sendegeräte. Die Gemeinde trägt die Stromkosten. Die Baukosten beliefen sich auf rund 280.000 Euro.

Mit der für 2026 geplanten Inbetriebnahme einer dritten Sendeeinheit am Eisjöchl wird das gesamte 17 Kilometer lange Tal vollständig mit Mobilfunk abgedeckt sein.

Weitere DAS-Mobilfunkprojekte sind für das Jahr 2025 in Rojental, Schöneben, Heideralm, Gfrill, Buchholz, Mölten, Vöran, Ultental und St. Sigmund geplant.

Bezirk: Vinschgau

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