Benko-Projekt mit neuem Namen

„Kaufhaus Bozen“ heißt jetzt WaltherPark

Donnerstag, 22. September 2016 | 13:20 Uhr

Bozen – Fast ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem die Bozner Bürgerinnen und Bürger mit Zweidrittel-Mehrheit ihre Zustimmung zum Requalifizierungsprojekt am Bozner Busbahnhof ausgedrückt haben. Seither ist viel passiert: Wir sind sehr fleißig am Arbeiten“, berichtet Heinz Peter Hager, Präsident der Bozner Projektgesellschaft KHB GmbH. Und: Der Arbeitstitel „Kaufhaus Bozen“ wird von einem neuen Namen, „WaltherPark“, abgelöst, welcher die Tragweite des Gesamtprojektes erfasst: nämlich ein neues, multifunktionales Stück Bozen zu werden.

Die meisten derzeitigen Arbeitsschritte sind von außen wenig sichtbar, weil es sich um die Vorbereitung für die nächsten Schritte in der Verwaltungsprozedur der Gemeinde handelt; zugleich arbeiten aber auch die Techniker und Planer rund um Projektleiter Bernhard Pöll und das Team von Star-Architekt David Chipperfield an den Detail- und Ausführungsplänen. „Hierbei geht es um die vertiefte Planung, sowohl in architektonischer als auch in funktionaler Hinsicht“, erklärt Hager. Nächster wichtiger Schritt im Verfahren der Gemeinde ist die Ausschreibung jenes Teils des Baugrundstückes, welches der Gemeinde Bozen gehört und das – wie vom Gesetz vorgesehen – europaweit zur Versteigerung ausgeschrieben wird. Hintergrund der Ausschreibung ist es, den höchstmöglichen Preis für das öffentliche Grundstück zu erzielen: Die KHB GmbH hat für die Ablöse des Gemeindegrundes 99,1 Millionen Euro geboten. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Zuschlag erhalten werden“, so Hager.

Die Ausschreibung zum öffentlichen Verkauf wurde vom Stadtrat zeitgerecht bereits im August beschlossen – in diesen Tagen sollte sie veröffentlicht werden. Die Entscheidung über den Wettbewerbssieger wird voraussichtlich Ende Jänner fallen – „dann rechnen wir mit weiteren zwei Monaten, bis das Verfahren und die Verträge abgeschlossen sind“, so Hager. Gleich anschließend könnten die Bauarbeiten beginnen, die mit insgesamt drei Jahren veranschlagt sind. Damit alles zügig vonstattengeht, bereitet man sich auch auf technischer Ebene seit Monaten vor: Detail- und Ausführungspläne werden erarbeitet, die Architekten und Planer vom Berliner Büro des Stararchitekten David Chipperfield sind seit Monaten in intensivem Kontakt mit Projektleiter Bernhard Pöll sowie den beauftragten Büros für Landschaftsplanung, Statik und Sicherheit.

Heimische Partner für den Bau

Zahlreiche Planer – Ingenieure wie andere Techniker – sind Südtiroler. Auch der Bau selbst soll bevorzugt mit heimischen Unternehmen abgewickelt werden. „Wir pflegen seit Jahren einen regen Austausch mit der Südtiroler Bauwirtschaft, die sich auf ein derart großes Bauprojekt auch entsprechend einrichten muss“, so Hager. Immerhin handelt es sich um die größte private Investition, die jemals in Südtirol getätigt wurde. Das Gesamt-Investitionsvolumen beläuft sich auf über 330 Millionen Euro.

Der neue Name: WaltherPark

Der Arbeitstitel „Kaufhaus“ wird indes abgelöst. „Seit unserer Erstidee vor drei Jahren hat sich das Projekt grundlegend verändert. Die Gemeinde hat in der Ausschreibung für den PRU eine Reihe von Parametern festgelegt, die dazu geführt haben, dass hier ein neues, multifunktionales Zentrum entstehen wird“, erklärt Hager. Mehr als die Hälfte des Projektes sind demnach Wohnungen, Büros, soziale Einrichtungen, ein Hotel, Restaurants und vieles mehr; das Einkaufszentrum wird weniger als die Hälfte der Flächen einnehmen.

„Bozen erhält ein neues Eingangstor zur historischen Innenstadt; eine Infrastruktur mit vielen Zweckbestimmungen in unmittelbarer Nähe zum Waltherplatz, angrenzend an Bahnhofs- und Laurinpark“, so Hager. „Und unser Projekt ist von den Boznerinnen und Boznern mit viel Positivität und Emotion aufgenommen worden. Unzählige Mitbürger haben mich auf der Straße aufgehalten, mir Unterstützung und Solidarität zugesichert, die Bürger haben sich aktiv für ihre Stadt engagiert. Letztlich haben sich 34.027 Menschen die Mühe gemacht, sich an der Wahl zu beteiligen, ihre Meinung auszudrücken und die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten. 21.911 Bürgerinnen haben JA gesagt.“

Aus diesen Gründen habe man entschieden, einen authentischen, natürlichen und modernen Namen zu entwickeln, einen Namen, der zu Bozen passt und der Bozner Bevölkerung vertraut ist. „Wir werden das Projekt WaltherPark nennen“, so Hager. Park steht dabei natürlich auch für den Park, der neu gestaltet und aufgewertet wird. „Aber Park, Englisch gelesen, steht auch für eine Einrichtung, Infrastruktur, einen Treffpunkt. All das wird unser Projekt bieten.“

Showroom weiterhin geöffnet

Das Projekt kann weiterhin im Showroom im Palais Menz, Mustergasse 2, in Bozen besichtigt werden. Der Showroom wurde 2013 eröffnet, ständig mit aktualisierten Darstellungen ausgestattet und steht für Interessierte derzeit dreimal wöchentlich offen: dienstags und donnerstags von 16.00 bis 20.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen