Tommasini spricht über das Modell Klimahaus

Klimahouse Sicilia: Erfolgreiche erste Ausgabe

Donnerstag, 03. November 2016 | 16:47 Uhr

Radicepura – Die erste Ausgabe der Klimahouse Sicilia fand in Radicepura – Giarre, in der Provinz von Catania statt und konnte 1.000 Fachleute im Bereich Sanierung und Energieeffizienz im Bauwesen registrieren. Klimahouse Sicilia bot vom 28. bis 29. Oktober 2016 Tagungen, Networking und Weiterbildung an.

“Es erwies sich als die richtige Entscheidung, einen Ort, der die Qualität und das Konzept der Klimahouse widerspiegelt, zu wählen, um die erste Ausgabe von Klimahouse Sicilia zu organisieren“, bekräftigte Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen: „Es war eine hervorragende Gelegenheit, den Puls der Branche in dieser Region zu fühlen”.

“Für die KlimaHaus Agentur in Bozen war Klimahouse Sicilia eine Gelegenheit mit der lokalen öffentlichen Verwaltung ins Gespräch zu kommen“, erklärt deren Vorsitzende Stefano Fattor: „Das Ziel dieser Gespräche war es, zusammen die gemeinsame Basis für die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Bauwesens zu schaffen.“

An der Veranstaltung beteiligten sich dreißig Aussteller, von denen mehr als die Hälfte aus Sizilien kamen: Allen voran Unternehmen aus der Gegend, die sich der Innovation verschrieben und ihr Business auf Energieeffizienz und Wohnkomfort ausgerichtet haben. Zum Beispiel Lo Castro Legnami, ein Unternehmen mit 80 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet. Dazu der Inhaber Francesco Caffarelli: “Unser Ziel war es Planer und potenzielle Kunden zu treffen. Unsere Präsenz hier bezeugt, das Klimahouse ein Bezugspunkt für diejenigen bleibt, die die Kultur der Nachhaltigkeit und des Wohlbefindens in Häusern und Wohnungen vermitteln wollen. Wir bieten Holzhäuser und die Messe war eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und uns mit vielen, an dieser Art von Bau interessierten Fachleuten zu vernetzen, welche heute mehr denn je mit den Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung verbunden ist.“

Der Kern der Klimahouse Sicilia bestand aus Schulungen und Informationsveranstaltungen, die von rund 500 Interessierten besucht wurden: Der erste Tag begann mit der Konferenz Edicom Edizioni und der zehnten Etappe der Archi-Tour Sicilia mit den Gästen Prof. Vincenzo Latina von der Universität von Catania, Prof. Giovanni Francesco Tuzzolino von der Universität von Palermo und dem Soziologen Prof. Paolo Crepet. Am zweiten Tag fand die Konferenz der KlimaHaus Agentur und CasaClima Network Sicilia in Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden statt, um über “Nachhaltigkeit im Mittelmeerraum: Allianz für die gemeinsame Entwicklung“ zu sprechen. Von großer Bedeutung war der Vortrag von Francesco Grillo von der Oxford University, Berater im Ministerium für Bildung, der die tiefen Probleme des Wachstums unseres Landes im Vergleich zu Europa und dem Rest der Welt betonte.

Tommasini spricht in Sizilien über das Modell Klimahaus

Bautenlandesrat Christian Tommasini hat ebenfalls auf der Klimahouse-Messe in Sizilien über das Erfolgmodell Klimahaus aus dem Blickwinkel des Landes Südtirol gesprochen.

Am Freitag, 28. und Samstag, 29. Oktober hat in Radicepura in der Provinz Catania eine der Etappen der Wandermesse Klimahouse stattgefunden. Am Samstag hatte Bautenlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini die Gelegenheit, vor Vertretern aus Politik und Bauwirtschaft die Themen Klimahaus, Klimaland und nachhaltiges Bauen aus dem Standpunkt des Landes Südtirol darzulegen.

Tommasini hat zunächst auf die Brückenfunktion zwischen dem Norden und Süden Europas hingewiesen, die Südtirol einnimmt. Er hat aber auch die verschiedenen Gründe dargestellt, warum Südtirol sehr sorgsam mit seiner Umwelt umgehen muss. „Deshalb setzen wir auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und die Sanierung von Bausubstanz“, erklärte der Landesrat.

Dementsprechend habe sich das Land Ziele in puncto Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) gesetzt, die es im strategischen Dokument „Klimaplan Energie-Südtirol 2050“ festhält. Demzufolge sollen die 2008 ausgestoßenen Mengen CO2, nämlich 4,9 Tonnen, auf 4 Tonnen im Jahr 2020 gedrosselt werden – bis 2050 sogar auf 1,5 Tonnen.

“Eine grüne Region zu sein, bedeutet aber zudem neben dem Schutz der Umwelt eine einschlägige wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, ja zu fördern“, sagte Tommasini. Nur eine wirtschaftlich erfolgreiche Region könne sich wirksamen Umweltschutz auch leisten. „Das Land Südtirol hat deshalb mit der Wirtschaft eine Allianz gebildet, um gemeinsam den Fortschritt in Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu begünstigen. Auch die Förderungen und Investitionen sind in diese Richtung gegangen. Alle betroffenen Sektoren, sprich Energie- und Bauwirtschaft wie auch Mobilität und Transportwesen, sind so in diese Ziele für Südtirol involviert.“

Maßnahmen zugunsten Umweltschutz und wirtschaftlicher Entwicklung

Der Landesrat hat die konkreten Maßnahmen erläutert, die das Land ergriffen hat, um diese Ziele zu erreichen und gleichzeitig Südtirols Wirtschaft einen Impuls zu geben. Tommasini hat den Kubaturbonus und den Steuervorschuss auf energetische Sanierungen erklärt sowie die Figur des Energy Managers erläutert. Dann ist er auf die Bedeutung der Klimahaus-Agentur eingegangen, die mit ihrer Marke und ihrer Mission stark auf die Weiterbildung und Sensibilisierung der Branche setzt.

„Wenn wir alles dransetzen, um unsere Umwelt zu schützen und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, dann werden wir besser leben – vor allem aber unsere Kinder. Wir werden ihnen ein Lebensmodell hinterlassen, für das sich der Einsatz von heute lohnt“, sagte Tommasini. Schließlich sei auch Sizilien ein wunderschönes Land, das geschützt werden müsse.

Tommasini erhielt für seine Rede die ganze Unterstützung von Catanias Bürgermeister Enzo Bianco, der sich glücklich preiste, dass sich seine Region mit Südtirols Fachleuten austauschen könne. Südtirol habe italienweit das beste Know-how in Zusammenhang mit Energieeffizienz und Landschaftsschutz entwickelt und könne so auch für Sizilien einen wertvollen Impuls in diese Richtung darstellen.

Von: mk

Bezirk: Bozen