Von: Ivd
Bozen – Am 5. Juli wurde das vorläufige Stellenverzeichnis für die diesjährige Stellenwahl der Integrationsmitarbeiter im deutschen Bildungsbereich veröffentlicht.
Die Wahl findet in der Zeit vom 4. bis 6. August statt. Der Fachbereich für Inklusion im Landesverband der Sozialberufe äußert zunehmende Besorgnis über die bevorstehende Vergabe und die unzureichenden Rahmenbedingungen, die sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verbessert haben.
„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von insgesamt 253 ausgeschriebenen Stellen verbleiben nach Abzug von Ersatz- und Springerstellen nur noch 229 zur Wahl“, sod er Verband. „Besorgniserregend ist, dass 43 dieser Stellen als einjährige Verträge angeboten werden, was eine Planungssicherheit für die Betroffenen Menschen und Mitarbeiterinnen erheblich erschwert und die ohnehin fragile Beschäftigungslage zusätzlich verschärft.“
Eine eingehende Analyse des Stellenumfangs zeige auf, dass rund 40 Prozent der Stellen zwischen 75 und 100 Prozent (29–38 Wochenstunden) lägen, während 30 Prozent zwischen 50 und 75 Prozent (20–28 Stunden) und weitere 30 Prozent unter 50 Prozent (bis 19 Stunden) angesiedelt seien. „Das bedeutet, dass etwa 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen nicht die notwendige, bedarfsgerechte Unterstützung erhalten“, so der Verband.
Anträge auf höhere Stundenkontingente, die regelmäßig von den Direktionen beim zuständigen Amt eingebracht werden, stoßen laut des Landesverbandes der Sozialberufe oft auf Ablehnung. „Diese Realität steht im Widerspruch zu den Versprechungen von Landesrat Herr Philipp Achammer, sowie der Deutschen Bildungsdirektion, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Der Fachbereich Inklusion im Landesverband der Sozialberufe fordert daher erneut klare und verbindliche strukturelle Verbesserungen:
Mehr Vollzeitstellen
Planbare Vertragslaufzeiten
Bedarfsgerechte Staffelung der Stundenzuweisung in Abstufungen: von 50 Prozent, 75 Prozent, 80 Prozent und 100 Prozent
In der aktuellen Situation sei eine verlässliche pädagogische Begleitung bei Zuweisungen unter 50 Prozent schlichtweg nicht möglich. Die häufig notwendigen Zwangskombinationen über mehrere Schulen hinweg führe sowohl zu negativen Folgen für die Kinder als auch für die Mitarbeiterinnen.
Alarmierend sei die Tatsache, dass im gesamten deutschen Bildungsbereich derzeit lediglich acht echte Vollzeitstellen zur Verfügung stehen – „ein klägliches Ergebnis angesichts der immer wieder angekündigten Reformbereitschaft.“
„Die diesjährige Stellenwahl wird entscheidend zeigen, wie viele Stellen erneut per Direktberufung an nicht qualifiziertes Personal vergeben werden müssen – aus purer Notlage. Eine ausführliche Analyse der Ergebnisse wird nach Abschluss der Wahl veröffentlicht“, so der Fachbereich Mitarbeiterinnen für Integration im Landesverband der Sozialberufe.
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