Von: Ivd
Bozen – Globalisierte Arbeitswelten, veränderte Einkaufsgewohnheiten und zunehmende Individualisierung setzen den Sonntagsschutz immer stärker unter Druck. Die traditionelle Sonntagskultur droht laut des katholischen Verbandes der Werktätigen (KVW) verloren zu gehen.
Die Frauen im KVW sind überzeugt: Der Sonntag muss ein besonderer Tag bleiben. Nach fünf oder sechs Arbeitstagen braucht es einen Ruhetag – die Verschnaufpause am siebten Tag ist, mehr denn je, notwendig.“
Auf ihre Einladung hin haben sich Schülerinnen der zweiten Klasse Mittelschule am Maria-Huber-Gymnasium in Bozen mit dem Wert des Sonntags auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt stand dabei der einkaufsfreie Sonntag. Mit ihren Bildern zeigen die Jugendlichen, wie vielfältig und wertvoll der Sonntag gestaltet werden kann – frei von Konsum und Arbeitsstress.
Denn Arbeiten in Geschäften am Sonntag hat laut KVW Folgen, besonders für Arbeitnehmer, ihre Familien und vor allem Frauen in niedrig bezahlten Jobs. Gemeinsame Familienzeit ginge verloren, Konsumdruck nehme zu.
Heidrun Goller, Vorsitzende der KVW Frauen, unterstreicht: „Wir KVW Frauen werden nicht müde, uns für den einkaufsfreien Sonntag einzusetzen. Besonders Frauen – aber nicht nur sie – brauchen Erholung, Entschleunigung und gemeinsame familiäre und soziale
Momente, um den Alltag gut zu bewältigen. Die Jugendlichen haben wunderbare Bilder und Impulse zum Kalender beigetragen.“
In den aktuellen gesellschaftspolitischen Überlegungen und den Diskussionen rund um den neu eingeführten Feiertag des heiligen Franziskus am 4. Oktober hätten es die KVW-Frauen als weitaus sinnvoller erachtet, stattdessen den Josefitag – den Schutzpatron der Arbeiter – als zusätzlichen Feiertag einzuführen. „Ein solcher Feiertag würde die Bedeutung von Arbeit und sozialer Gerechtigkeit stärker in den Mittelpunkt rücken und die Wertschätzung für die vielen Menschen zum Ausdruck bringen, die durch ihre tägliche Arbeit das Fundament unserer Gesellschaft bilden. Gerade in einer Zeit, in der Fragen von fairer Entlohnung, Arbeitsbelastung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer dringlicher werden, wäre der Josefitag ein starkes Symbol für Anerkennung und Solidarität“, so der KVW abschließend.
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