Von: luk
Schule / Kultur -Fachmann/frau für Transportbetontechnik, Winzer/in und Lohnsachbearbeiter/in: Das sind die Berufe, für die ab März eine duale Ausbildung möglich ist.
Bozen – Die Botschaft der Landesregierung ist klar: Zusammen mit den Berufsverbänden setzt sie auf die Lehre zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. “Jugendliche, die an einer praktischen Ausbildung interessiert sind, hatten noch nie so viele Karrieremöglichkeiten wie zur Zeit”, betont Landesrat Philipp Achammer. Nach Anhörung der Sozialpartner hat die Landesregierung gestern, auf Vorschlag von Landesrat Achammer, drei weitere Lehrberufe neu eingeführt. Damit stehen in Südtirol nun 113 Lehrberufe zur Wahl.
Das erste neue Berufsbild ist der Fachmann oder die Fachfrau für Transportbeton. “Die Südtiroler Bauwirtschaft hat Bedarf an einer spezifischen Ausbildung in diesem Bereich angemeldet”, berichtet Achammer. Transportbetontechniker arbeiten in Betonwerken. Sie betreuen die Herstellung von Transportbeton, oft mit computergesteuerten Anlagen. Die Lehre dauert drei Jahre, wobei die schulische Ausbildung in Freistadt in Oberösterreich stattfindet.
Der Winzer oder die Winzerin ist der zweite neu eingeführte Lehrberuf. Dieser bietet die Möglichkeit, im Weinbau eine duale Ausbildung zu absolvieren. “Das Konsortium Südtirol Wein und der Bauernbund haben angekündigt, künftig auf diesem Weg ihre Fachkräfte ausbilden zu wollen”, erläutert der Landesrat. Winzer sind für die Pflegearbeiten im Weinberg zuständig und versuchen, draußen im Weinberg das zu produzieren, was im Keller zu einem qualitativ hochwertigen Produkt veredelt wird. “Zum Lehrabschluss als Winzer kommt man über zwei Jahre Vollzeitausbildung plus zwei Jahre Lehre an der Fachschule für Wein-, Obst- und Gartenbau Laimburg”, erklärt die zuständige Amtsdirektorin Cäcilia Baumgartner. Für Personen ohne Vorkenntnisse und über 15 Jahre können Weinbaubetriebe auch direkt eine Lehrstelle ausschreiben; in diesem Fall dauert die Lehre drei Jahre.
Neuerungen gibt es auch bei der berufsspezialisierenden Lehre. Dieser Typ der dualen Ausbildung richtet sich an junge Erwachsene, die nach einer Grundausbildung ihre Kenntnisse in einem Berufsfeld vertiefen wollen, und zwar durch Lernen im Betrieb und in der Berufsschule. Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Südtiroler Berufsverbände in Analogie zum Modell “Bankkaufmann/frau” den Lehrberuf “Lohnsachbearbeiter/in” eingeführt. Die entsprechenden Lehrverträge werden vor allem von den Südtiroler Lohnbuchhaltungsbüros und den Personalbüros der Verbände angeboten. Lohnsachbearbeiter führen selbständig Lohnabrechnungen durch und haben die dafür nötigen rechtlichen Kenntnisse. Die theoretischen Module werden bei dieser Ausbildung von der Landesberufsschule für Handel und Grafik “Gutenberg” in Bozen durchgeführt.
Die aktualisierte Liste der Lehrberufe tritt ab der Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft; ab Anfang März können Verträge in den neuen Berufsprofilen abgeschlossen werden.
Weitere Informationen erteilen das Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung des Landes Südtirol und für das Fachbiennium für angehende Winzer die Fachschule für Wein-, Obst- und Gartenbau “Laimburg”.