Webinar

LandWIRtschaft 2030: Diskussion mit über 700 Bürgerinnen und Bürgern

Freitag, 22. Januar 2021 | 15:47 Uhr

Von: mk

Bozen – Von Klimaschutz bis zur Produktion und Produktionsumstellung, von Pflanzenschutzmitteln bis Bio, von der Marktnachfrage bis zu wirtschaftlichen Aspekten der Landwirtschaft: Es war eine Fülle an Themen und Fragen, die gestern Abend im Webinar “LandWIRtschaft 2030 – Im Dialog mit der Bevölkerung” auf die Diskussionsteilnehmer zukamen. Der Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler hatte zu diesem Online-Austausch zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung eingeladen und mehr als 700 Südtirolerinnen und Südtiroler waren der Veranstaltung auf der Plattform Zoom sowie den offiziellen Kanälen des Landes Südtirol auf Youtube und Facebook gefolgt.

So hatte die Bevölkerung breits im Vorfeld weit über 100 Fragen über die E-Mailadresse landwirtschaft- agricoltura2030@provinz.bz an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde im Studio der Messe Bozen geschickt. Auf die Fragen antwortete demnach nicht allein Landesrat Schuler: Auch Professor Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen als Sprachrohr für die Wissenschaft, der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler als Sprachrohr für die Landwirtschaft und die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol Gunde Bauhofer als Sprachrohr für die Konsumenten waren live in der Messe Bozen dabei. Moderator Guido Steinegger, Chefredakteur des Landespresseamtes, hatte die zuvor eingegangenen Fragen der Bürgerinnen und Bürger gesammelt und in gebündelter Form an die Diskussionsteilnehmer gerichtet. Von zuhause aus mitdiskutiert haben per Direktschaltung zudem Sternekoch Herbert Hintner als Vertreter des Gastgewerbes, Andrea Ladurner als Vertreterin der bäuerlichen Familienbetriebe und Daniela Magi als Vertreterin der Konsumenten.

Hohe Ewartungen an die Landwirtschaft

Was sich vor allem zeigte: Die Erwartungen der Bevökerung an die Landwirtschaft sind groß – entsprechend auch die Herausforderungen: Dass die Themen Klima, Boden, Wasser, Artenvielfalt und Beziehung zu den Konsumenten zentrale Themen für die Bauern sind, das hatten letztere bereits im vergangenen Jahr in Diskussion mit Landesrat Schuler festgestellt: Damals hatte er zu einer vierteiligen Webinarreihe mit Obstbau, Milchwirtschaft, Zu- und Nebenerwerb und mit dem Weinbau eingeladen. Die Ergebnisse waren in die gestern der Bevölkerung vorgestellten Ideen des Landesrates eingeflossen.

Auch Verbraucher in der Pflicht

Dass es viele viele Baustellen gibt, dass man sich dessen aber auch bewusst sei, bestätigte Professor Gauly: Die Zukunft hänge aber auch davon ab, was die Verbraucherinnen und Verbraucher schlussendlich wollen und wofür sie sich entscheiden. Dazu kristallisierte sich im Lauf der gestrigen Veranstaltung eine klare Richtungsangabe herauskristallisiert: 85 Prozent der Teilnehmer gaben bei einer Umfrage an, dass sie bereit wären für höhere Standards auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Das Fazit von Landesrat Schuler: “Es ist mir wichtig, dass die Bevölkerung ihre Anliegen und Erwartungen an die Landwirtschaft vorbringen kann.” Auf Grundlage der Ergebnisse aus den Gesprächen zunächst mit den Bäuerinnen und Bauern sowie unterschiedlichen Interessensvertretern, nun aber auch mit der Südtiroler Bevölkerung will der Landesrat nun ein Zukunftskonzept mit konkreten Maßnahmen erarbieten. “Ein solches Konzept lässt sich nämlich nur gemeinsam erarbeiten und umsetzen”, erklärt Schuler. Er wird das definitive Konzept in den nächsten Monaten vorstellen.

Bezirk: Bozen