Von: luk
Bozen – Digitaler Zwilling, automatisierte Produktion, 3D-Prototyping – das sind nur einige der Themen und Trends, die immer mehr Einfluss auch auf Südtirols Handwerk nehmen. Um die hiesigen Betriebe dafür zu rüsten und ihnen das nötige Know-how mit auf den Weg zu geben, besteht seit nunmehr einem Jahr eine Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, dem lvh.apa und NOI Techpark. Fokus: Innovation und Digitalisierung als zentraler Baustein der Meisterausbildung. Vergangenen Freitag waren die angehenden Meister*innen der Zimmerleute im NOI zu Gast und erlebten hautnah, welche Technologien in Zukunft auch ihr Business treiben werden.
Im Maker Space erhielten die Zimmerer Einblicke in die Möglichkeiten des 3D-Drucks, um schnell und kostengünstig Prototypen und Modelle herzustellen. Josef Holzner von der Firma Wippdach berichtete von seiner konkreten Erfahrung in einem Projekt mit Eurac Research, wo es um die Entwicklung eines innovativen Produktes ging. Anschließend entdeckten die Teilnehmenden in der Fraunhofer Italia ARENA, dem Anwendungszentrum für Robotik und KI, technische Assistenzsysteme für die Baustelle der Zukunft und den Stand der Technik im Bereich des digitalen Zwillings von Gebäuden.
Das Ausbildungsmodul der Zimmerleute ist das insgesamt sechste dieser Art. 2022 waren bereits die angehenden Meister*innen der Maurer, Konditoren, Tischler, Maschinenschlosser & Werkzeugbauer sowie Küchenmeister in den Laboren des Innovationsviertels zugegen, um neue Technologien kennenzulernen und sich Wissen anzueignen. „Die Verbindung zwischen theoretischem Wissen und innovativer Umsetzung ist extrem wichtig, auch und gerade für die zahlreichen Handwerksbetriebe in unserem Land“, betont lvh-Präsident Martin Haller. Darum sollen 2023 noch weitere Berufsgruppen folgen, die den NOI Techpark besuchen.
„Die Meisterausbildung richtet sich an künftige Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Führungskräfte im Handwerk, aber auch der Gastronomie: Um sie wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen, ist Know-how im Bereich neue Technologien, Innovation und Digitalisierung ein wichtiger Baustein”, sagt die zuständige Amtsdirektorin Cäcilia Baumgartner. Und ergänzt, dass die Inhalte bisher sehr gut angekommen sind. „Die Infrastruktur und das wissenschaftliche und technologische Know-how hier im NOI stehen allen Unternehmen offen, egal, ob groß oder klein, ob Hightech-Firma oder Handwerksbetrieb. Umso wichtiger ist für uns diese Integration in die Meisterausbildung, denn gerade dadurch kann eine wertvolle Schnittstelle zwischen Innovation und Handwerk geschaffen werden“, kommentiert NOI-Direktor Ulrich Stofner.