Von: mk
Bozen – „Die sechs Südtiroler Wirtschaftsverbände haben gemeinsame Interessen, wenn es um die Wirtschaft geht. Wenn wir Ziele gemeinsam definieren und gemeinsame Interessen auch gemeinsam vertreten, sind wir viel stärker. Genau darum geht es seit 40 Jahren in diesem Netzwerk: um die gemeinsame Zieldefinierung, die Interessensvertretung und den Austausch zwischen den Mitgliedsverbänden“, mit diesen Worten eröffnete der scheidende Präsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige Philipp Moser die diesjährige Generalversammlung, zu der sich gestern zahlreiche Wirtschaftstreibende in der Firma Gramm AG in Bozen eingefunden haben.
Diese Vernetzung war auch der rote Faden, der sich durch die Abschlussrede von Moser zog. Eine Vernetzung, die sowohl auf unternehmerischer Ebene als auch auf Verbandsebene und mit den verschiedenen Akteuren in und außerhalb Südtirols wichtig sei, denn nur im gemeinsamen Austausch ist es möglich, Rahmenbedingungen zu setzen, die eine positive Entwicklung Südtirols, der Südtiroler Gesellschaft und der Unternehmen ermöglichen. Durch diesen Austausch ist es in den letzten Jahren gelungen Rahmenbedingungen zu setzen, die eine positive Entwicklung der Wirtschaft und der Beschäftigungszahlen ermöglicht haben. Weniger erfreut äußerte sich Moser über die Erreichbarkeit Südtirols. „Eine schnelle Erreichbarkeit auf allen Ebenen – sowohl in der Mobilität als auch mittels schnellen Datenverbindungen, ist heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für unsere Unternehmen. Diese sicherzustellen muss in den nächsten Jahren absolute Priorität sein“, forderte Moser. Diese Erreichbarkeit sei auch wichtig, damit sich Südtirols Unternehmen noch stärker auch außerhalb des Landes vernetzen könnten. „Heute mehr denn je müssen wir uns als einen – kleinen – Teil eines größeren Kontextes sehen. Wir sind nicht mehr nur Südtirol. Wir sind gleichzeitig auch Italien und Europa. Wir sind eingebettet in einen internationalen Kontext, deren Entscheidungen längst auch uns unmittelbar betreffen“, so Moser.
Die Vernetzung innerhalb der Wirtschaft habe in den letzten Jahren auch mehrere Veränderungen erfahren, wie die Berücksichtigung des Südtiroler Bauernbundes in der Rotation der Präsidentschaft, der Zusammenarbeit auf Bezirksebene und dem Zusammenschluss der ehemals deutschsprachigen Plattform SWR und der italienischen Plattform USEB. „Es gibt keine deutsche und keine italienische Wirtschaft. Es gibt nur eine Wirtschaft und die braucht uns, gemeinsam!“, mit diesen Worten schloss Philipp Moser seine Präsidentschaft. Wie vom Statut vorgesehen, rotiert die Präsidentschaft von swr-ea im zwei-Jahres-Rhythmus zwischen den Mitgliedsverbänden.
SBB übernimmt erstmals Präsidentschaft in swr-ea
Nach einer mehrjährigen Gastmitgliedschaft ist der Südtiroler Bauernbund im Jahr 2004 offiziell als sechster Mitgliedsverband in den SWR aufgenommen worden. Die Gleichstellung mit den Gründungsverbänden, die den SBB zur Übernahme der Landespräsidentschaft ermächtigt, ist durch die im März 2016 erfolgte Statutenänderung beschlossen worden. Auf Vorschlag des SBB ist deren Landesobmann Leo Tiefenthaler kürzlich vom Vorstand zum neuen Präsidenten von swr-ea nominiert worden. „Es ist für mich eine große Ehre, dieser gemeinsamen Plattform der Wirtschaft in den nächsten beiden Jahren vorstehen zu dürfen. Berührungspunkte zwischen der Landwirtschaft und den anderen Wirtschaftssektoren gibt es viele: im Export und im Verkauf von heimischen Produkten, genauso wie im Tourismus oder im Handwerk. Unsere gemeinsame Aufgabe wird es auch für die Zukunft sein, diese Zusammenhänge noch stärker zu kommunizieren und dieses Netzwerk zu stärken, sowohl auf Landesebene als auch und vor allem in der Peripherie“, betonte der neue Präsident in seiner Antrittsrede. Die Landwirtschaft bilde, so Tiefenthaler, mit ihren rund 16.700 Unternehmen und 9.750 Angestellten einen wichtigen Wirtschaftszweig Südtirols.
Zur Person: Leo Tiefenthaler ist seit 2009 Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes. Vorher hatte er verschiedene Funktionen sowohl im SBB als auch in der SBJ inne. Tiefenthaler bewirtschaftet einen Obst- und Weinbaubetrieb in Montan und ist außerdem Obmann der Kellerei Tramin und Mitglied des Kammerausschusses der Handelskammer Bozen.