Unbezahlte Erziehungs- und Pflegearbeit sowie Teilzeitarbeit sind Schuld

Lücken in der Erwerbsbiographie kommen Frauen teuer zu stehen

Dienstag, 23. Oktober 2018 | 18:29 Uhr

Bozen – Die Rente ist nichts anderes als ein Spiegel der Erwerbsbiographie eines Menschen. Und für Frauen ist diese nach wie vor viel niedriger als jene für Männer. Vergleicht man die aktuellen Daten, so kann man sagen, dass Frauen ab dem 6. Juli 2018 keine Rente mehr erhalten, denn durchschnittlich erhalten Männer 1.392 Euro an Rente, Frauen 711. Umso wichtiger ist es gerade mit dem neuen Rentensystem, frühzeitig vorzusorgen. Um darüber zu sensibilisieren findet deshalb am 26. Oktober 2018 wieder der Equal Pension Day in der Region statt. Ins Leben gerufen wurde dieser Tag von der regionalen Allianz für Chancengleichheit vor vier Jahren.

Die Rente ist nichts anderes als ein Spiegel der Erwerbsbiographie eines Menschen und gerade bei Frauen stellt man einen wesentlichen Unterschied zu Männern fest. Erklärt ist der Unterschied schnell: fehlende Beitragsjahre und Beträge sind die Folge von Auszeiten für Erziehungs- und Pflegearbeit; rund die Hälfte von Frauen ist außerdem in Teilzeit tätig.

Der globale Gender Gap Report von 2017 listet Italien auf Platz 82 von insgesamt 144 Staaten, was den Unterschied zwischen Möglichkeiten, Status und Gewohnheiten zwischen den beiden Geschlechtern insgesamt betrifft. Nimmt man die Erwerbstätigkeit rutscht Italien auf Platz 126 zurück. Das heißt Frauen verdienen verglichen mit Männern wesentlich weniger. Vergleicht man diese Daten mit der Realität in unserer Region fällt das Ergebnis nicht sehr viel besser aus: Frauen verdienen rund 29 Prozent weniger als Männer.

Und dieser Unterschied findet seinen Niederschlag in der Rente: Die Altersrente von Frauen liegt in der Region bei 711 Euro, jene von Männern bei 1.392. Rechnet man das auf gesamte Jahr auf, kann man sagen, dass Frauen ab dem 6. Juli keine Rente mehr bekommen, denn verglichen mit der Durchschnittspension von Männern haben Frauen bereits Anfang Juli den Gesamtbetrag erhalten.

Genau deshalb ist die finanzielle Absicherung der Frauen im Alter ein besonders wichtiges Thema. Frau muss sich bewusst sein, dass sich die Abschaffung der Mindestrente und die Rentenreformen stark auf ihre Rentensituation auswirken werden. Mit dem Übergang zum beitragsbezogenen System basiert der Rentenbetrag rein auf den Beiträgen, die im Laufe des Arbeitslebens eingezahlt wurden. Dies heißt im Klartext: atypische Arbeitsverträge, Unterbrechung der Arbeitstätigkeit für die Pflege von Familienangehörigen, Teilzeit-Arbeit und Mutterschutz haben direkten Einfluss auf die Erwerbsbiographie und somit auch auf die Rente.

Am 26. Oktober berät Pensplan wieder mit zwei Informationsständen von 11.00 bis 16.00 Uhr in Bozen am Musterplatz und in Trient beim Regionalgebäude zu den verschiedenen Formen der Vorsorge. „Denn gerade für Frauen ist eine maßgeschneiderte Information grundlegend: nur wer genau weiß, was im Alter auf einen zukommt, kann sich rechtzeitig um eine angemessene finanzielle Absicherung kümmern und die besten Lösungen finden, um Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren“, unterstreicht die Präsidentin der Pensplan Centrum AG, „in der Region steht mit den über 120 Pensplan Infopoints ein dichtes Netzwerk an kompetenten Berater und Beraterinnen für eine kostenlose und neutrale Information zu Verfügung. Die Zusatzvorsorge bietet viele Vorteile: von Steuerbegünstigungen über den Vermögensschutz bis hin zu verschiedenen Vorschüssen, die für das ‘Projekt Leben’ genutzt werden können – nicht nur für Ausgaben im Gesundheitsbereich, für Fortbildungskosten und sonstige Erfordernisse, sondern auch, um den Kauf, Bau oder die Renovierung der Erstwohnung zu finanzieren“, so Costa weiter.

Kontakt und Informationen:

Judith Gögele
Abteilungsleiterin Kommunikation und Information
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Von: bba

Bezirk: Bozen