Parken beim Krankenhaus ist um 150 Prozent teurer als im Umland

Luxusgut Kurzparkplatz

Donnerstag, 06. September 2018 | 10:41 Uhr

Bozen – Drei Stunden in Bozen parken für eine Shoppingtour? Das kann auch mehr als sieben Euro kosten, wenn man den Durchschnittspreis pro Stunde der Parkplätze im Stadtzentrum anwendet. Der “Oscar” geht dabei an den Laurinparkplatz, der mit 2,90 Euro pro Stunde für Parken im Freien der Teuerste der von der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) untersuchten Parkplätze in den Stadtzentren ist.

Am günstigsten für AutofahrerInnen ist der Parkplatz BZ Mitte, mit 1,50 Euro pro Stunde. Im Mittelfeld der Parkplatz Maretsch (nahe Marienklinik und Museumstraße), mit 2,10 Euro/Stunde. Am zentralsten Parkplatz unter dem Waltherplatz bezahlt man hingegen 2,60 Euro/Stunde.

Auch in den anderen Städten Südtirols zahlt man etwa gleich viel für die kurzen Parkzeiten, außer in Bruneck, wo die Preise mit einem Schnitt von 1,25 Euro pro Stunde deutlich günstiger sind.

Preise der Parkplätze in den Stadtzentren (04.09.2018)

 

Und nicht nur im Stadtzentrum parkt es sich teuer: auch wer ins Bozner Krankenhaus fahren muss, und daher kein entspanntes Flanieren unter den Lauben auf dem Programm hat, muss ordentlich in die Tasche greifen, und 1,50 Euro je Stunde fürs Parken zahlen. Vergleicht man den Bozner Krankenhaustarif mit jenen der Krankenhäuser in Meran oder Brixen (0,60 Euro je Stunde), sticht die Preisdifferenz von 150 Prozent ins Auge.

Preise der Krankenhaus-Parkplätze (04.09.2018)

Ein so wichtiger öffentlicher Dienst wie der Krankenhausdienst definiert sich auch über die Möglichkeit, das eigene Fahrzeug bei der Struktur zu Preisen zu parken, welche der Situation angemessen sind. Und ein öffentlicher Dienst sollte – auf der Inkassoseite – nicht den Marktgesetzen entsprechen müssen; ansonsten riskiert man, dass das Parken für eine Visite im Krankenhaus zu einem Luxusgut wird.

Die Verbraucherzentrale Südtirol prangert diesen Missstand seit Jahren an, und fordert eine Senkung der Tarife für das Parken beim Bozner Krankenhaus. Die dortige, leidige Situation ist das Ergebnis eines Vertrags im Rahmen einer sogenannten „PPP“, Public-Private-Partnership.

Von: mk

Bezirk: Bozen