Von: luk
Bozen – Der lvh.apa – Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister spricht sich klar für den neuen Vorschlag des INAIL aus, der ab 2026 eine deutliche Aufwertung jener Unternehmen vorsehen würde, die konsequent in Arbeitssicherheit investieren und damit ein geringes Unfallrisiko aufweisen.
„Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass verantwortungsbewusste Betriebe nicht nur kontrolliert, sondern auch belohnt werden. Nun scheint ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gesetzt zu werden“, betont lvh-Präsident Martin Haller.
Mehr Anerkennung für Betriebe mit vorbildlicher Sicherheit
Mit dem neuen Gesetzesdekret Nr. 159/2025 erhält das INAIL ab 1. Januar 2026 den Auftrag, die Bonus-Prozentsätze bei der jährlich zu entrichtenden INAIL-Prämie neu zu gestalten. Ziel ist es, Unternehmen mit niedrigem Risikoindex stärker zu entlasten. Dieser Risikoindex ergibt sich zum einen aus dem tatsächlichen Unfall- und Berufskrankheitsgeschehen, zum anderen aus den Maßnahmen, die ein Betrieb aktiv zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes setzt. „Der Grundgedanke ist einfach und richtig: Wer Verantwortung übernimmt, Unfälle vermeidet und in sichere Arbeitsabläufe investiert, soll am Ende nicht gleich behandelt werden wie jemand, der Sicherheitsstandards ignoriert“, so Haller.
Deutlicher Bonus für sichere Betriebe – Anhebung um 7 Prozentpunkte
Der aktuelle Vorschlag des INAIL sieht vor, den Bonusrahmen für Betriebe mit besonders niedrigem Risikoindex deutlich anzuheben. “Statt wie bisher 7 bis 30 Prozent könnten künftig 14 bis 37 Prozent Prämienreduzierung möglich sein – ein klares Signal zugunsten verantwortungsbewusster Arbeitgeber”, erklärt lvh-Direktor Walter Pöhl.
In Abstimmung mit dem Arbeitsministerium strebt das INAIL an, die neuen Bonus-Prämiensätze so früh wie möglich anzuwenden, damit vorbildliche Unternehmen bereits 2026 von der Prämienreduzierung profitieren können.
lvh fordert seit Jahren Kurswechsel: „Nicht nur bestrafen, sondern motivieren“
Der lvh sieht sich durch diesen Schritt bestätigt. „Bisher wurde Arbeitssicherheit häufig mit Kontrolle und Strafen gleichgesetzt. Das ist nicht ausreichend“, erklärt lvh-Verbandschef Martin Haller.
Der lvh hofft nun, dass der Vorschlag rasch umgesetzt und nicht wieder verwässert wird. Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz sei ein gemeinschaftliches Ziel, das durch faire und motivationsstarke Rahmenbedingungen deutlich schneller erreicht werden könne.




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