Von: luk
Bozen – Das Wissen und die Erfahrung von Rentnerinnen und Rentnern ist für Südtirols Unternehmen sehr wertvoll. Ihre Arbeitsleistung aufgrund der fehlenden Fachkräfte nahezu unverzichtbar. Angestrebt werden Initiativen zur Erleichterung und Honorierung von Arbeit im Ruhestand. Der lvh begrüßt dieses Vorhaben.
Angesichts des bestehenden Fachkräftemangels und der wertvollen Erfahrung vieler rüstiger Rentnerinnen und Rentner setzen sich die Landtagsabgeordneten Harald Stauder und Waltraud Deeg für eine verstärkte Integration arbeitswilliger Pensionisten in den Arbeitsmarkt ein. Anfang Juli haben sie einen Begehrensantrag zur Behandlung im Südtiroler Landtag eingereicht, der das italienische Parlament auffordert, wesentliche Erleichterungen und steuerliche Anreize für arbeitende Rentner zu schaffen.
Der Antrag zielt darauf ab, Zusatzverdienste für Rentnerinnen und Rentner bis zu einem Betrag von 10.000 Euro steuer- und abgabenfrei zu ermöglichen. Zudem wird vorgeschlagen, die Kumulierung von Arbeitseinkommen und vorzeitigen Rentenbezügen auch in Kombination mit Altersteilzeit zu gestatten. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Beseitigung der Zugangsbeschränkungen für Rentner bei gelegentlichen Arbeitsverträgen sowie die Lockerung der Anforderungen für Arbeitgeber. Durch diese Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass Leistungen im Arbeitsleben honoriert und Überstunden weniger stark besteuert werden.
“Leistung muss und soll sich lohnen,” betont lvh-Vizepräsident Hannes Mussak in diesem Zusammenhang. “Der lvh setzt sich seit geraumer Zeit dafür ein, dass, jene Personen, die Lust und Zeit haben, ihre Fähigkeiten als Rentner in der Arbeitswelt einzubringen, entsprechend gefördert und unterstützt werden. Es freut uns sehr, dass die Politik dieses Anliegen nun mit konkreten Vorschlägen aufgegriffen hat.”
Parallel zu dieser Initiative auf Landesebene, steht auf nationaler Ebene der Gesetzesvorschlag “Semplificazioni in materia di lavoro e legislazione sociale” zur Diskussion, welcher am 19. April 2023 im Senat eingebracht wurde. Artikel 1 dieses Gesetzesvorschlags sieht eine Änderung des D.Lgs. 81/2015 (sog. JobsAct) vor, die darauf abzielt, die Beschäftigung von Renterinnen und Rentnern zu erleichtern. Die Senatoren Julia Unterberger, Meinrad Durnwalder, Luigi Spagnolli und Pietro Patton haben dazu einen Änderungsvorschlag eingebracht, der die auf regionaler Ebene geforderten Erleichterungen aufgreift.
“Es wäre eine große Entlastung für Betriebe, wenn wir in diesem Bereich Erleichterungen bei der Einstellung von Pensionisten erzielen könnten und diese für ihren Einsatz auch entsprechend belohnt werden,” betont auch lvh-Direktor Walter Pöhl.
Diese Initiativen unterstreichen die Notwendigkeit, die wertvollen Kenntnisse und Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu nutzen und gleichzeitig den Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um auf dieses Potenzial zugreifen zu können.
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen